✎ Nicole Boyle Rødtnes - Wie das Licht von einem erloschenen Stern


Titel: Wie das Licht von einem erloschenen Stern
Autor: Nicole Boyle Rødtnes
Verlag: Beltz & Gelberg
Ersterscheinung: 2016
Genre: Jugendroman
gelesen als: Hardcover
Rezension vom: 16.03.16









Klappentext:

Seit Vega bei einer Party gestürzt ist, kann sie weder sprechen, lesen noch schreiben. Diagnose: Aphasie. Doch war es wirklich ihr eigenes Verschulden? Oder wurde sie absichtlich geschubst?
Als Vega diesen Verdacht gegenüber ihrer besten Freundin Ida und ihrer Schwester Alma andeutet, wenden sich beide vor den Kopf gestoßen von ihr ab. Vega ist frustriert und fühlt sich völlig unverstanden und entsetzlich einsam. Bis sie Theo trifft und sie gemeinsam die fehlenden Puzzlestücke in Vegas Erinnerung zusammensetzen...



meine Meinung:

Von dieser Geschichte hatte ich mir eigentlich etwas anderes erwartet..

Zuerst die positiven Dinge:

Ganz besonders gefiel mir hier als erstes, dass es mal keine amerikanische Geschichte ist, sondern eine aus Dänemark - ich finde, das merkt man dem Geschehen schon an.
Außerdem finde ich die Grundidee - über Aphasie ein wenig zu informieren - sehr interessant.
Zudem fand ich den Aufbau abwechslungsreich: Jedes Kapitel wurde mit einer Überschrift eingeleitet (die auch wirklich gepasst hat - ist ja nicht immer der Fall), dann wurde etwas über den Unfall oder die erste Zeit danach erzählt und dann wurde das Derzeit geschildert.
Der Schreibstil der Autorin ist absolut angemessen. Auch dass die Geschichte aus Vegas Sicht erzählt wird, machte es mir leicht, einzutauchen. Wut, Verzweiflung, Hoffnung,.. All das bekommt man (mehr oder weniger gut) geschildert.

Negativ hingegen ist mir dies aufgefallen:

Für mich wurde zu viel Wert auf die Geschichte drumherum gelegt. Ich hätte mir noch mehr Fokus auf die Krankheit und Vegas Gefühle gewünscht. Durch die Suche nach der Wahrheit ging dieser Aspekt für mich ein bisschen unter. Die Gefühle Vegas wurden zwar beschrieben, aber irgendwie hätte ich mir hier und dort doch noch ein bisschen mehr Tiefe gewünscht.
Es war somit für mich leider kein Buch, was mich vollkommen gefesselt hat, auch wenn ich viel über das Geschriebene nachdenken musste. Ich konnte es locker zur Seite legen und irgendwann wieder drin lesen.
Auch hätte es für mich die Liebesgeschichte(n) nicht geben müssen. Wenn es hier um reine Freundschaft gegangen wäre, hätte sich dieses Werk im Genre "Jugend" deutlich von einigen anderen abgesetzt. So hat man aber genau das bekommen, womit man anfangs schon gerechnet hat und wurde nicht (positiv) überrascht.

Ich glaube einfach, dass man noch viel mehr aus der Geschichte hätte herausholen können - gerade, was die Gefühle der einzelnen Personen betrifft. Aber ich finde, Nicole Boyle Rødtnes hat einen super Denkanstoß gegeben: Man nimmt manches einfach als zu selbstverständlich hin.

©2016 Mademoiselle Cake

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5 commenti:

  1. Hallo Jane,
    bitte verzeih, dass ich erst heute dazu, deine Rezension zu lesen und zu kommentieren.
    Im Gegensatz zu dir hatte ich keine Erwartungshaltung dem Buch gegenüber.
    Sowohl das Cover wie auch der Klappentext haben mich neugierig gemacht.
    Wie du mochte ich, dass der Handlungsort mal ein ganz anderer war und auch den Aufbau fand ich gut gewählt.
    Warum es der Autorin am Herzen lag, auf das Thema aufmerksam zu machen, geht der Danksagung hervor. Ich weiss nicht, ob das Buch anders gewirkt hätte, wenn sie die Geschichte von Vega aus einer anderen Perspektive erzählt hätte. Doch sie hat sich für Vega als Ich-Erzählerin entschieden. Wie es für einen Menschen, der unter Aphasie leidet, sein muss, können sowohl die Leser wie auch die Autorin nur ansatzweise versuchen zu erahnen. Selbst wenn man einen Menschen mit Aphasie in seinem Umfeld/der Familie hat, diese Hilflosigkeit, Verzweiflung, Wut,...erlebt und wir unsere eigenen Emotionen dadurch entwickeln, wissen wir nicht, wie es sein muss, wirklich davon betroffen...ja in uns gefangen zu sein.
    Was die Liebe betrifft, mag ich dir bedingt zustimmen. Aber da war dieses Leben davor und dann ist das Leben danach, das eine ist nicht vergessen und das andere nicht ausgeschlossen durch den Unfall. Du hast dich an dem Drumherum gestört, aber das ist das Leben einer Jugendliche samt Familienprobleme, Geschwisterzickereien, Freundschaften, die einen Knacks bekommen, etc.
    Aber so ist das mit Büchern, sie werden unterschiedlich wahrgenommen und dies bietet eine gute Basis, um sich zu einem Buch auszutauschen.
    Liebe Grüße,
    Hibi

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    1. Ich finde, die Autorin hat es definitiv geschafft, auf das Thema aufmerksam zu machen. Für mich war es aber einfach zu viel Jugendbuch (was es wahrscheinlich in erster Linie auch sein soll) und zu wenig Tiefgang. (irgendwie ist es blöd zu erklären, was ich meine -.-')
      Deine Worte wirken auf mich irgendwie, als hätte ich nur Schlechtes über das Buch geschrieben, aber ich finde, das habe ich gar nicht.. :( Aber vielleicht kommen deine virtuellen Worte auch einfach doof bei mir an.. Ich hab jedenfalls das Gefühl, dass du meine Worte aufnimmst, aber dann so wiedergibst, als hätte ich sie negativ gemeint..
      Das ist jetzt nicht böse gemeint! Ich will nur nicht, dass du schlecht über mich denkst.. (weil ich in letzter Zeit vielleicht sehr kritisch mit Bücherinhalten bin)

      Ich finde, dass Jugendliche - was ja die Hauptzielgruppe sein wird - bestimmt von dem Buch und dessen Inhalt angesprochen werden (können).

      Sei lieb gegrüßt!
      Jane :)

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    2. So sollte dies definitiv nicht bei dir ankommen, Jane.
      Ich habe versucht, sowohl auf die positiv erwähnten Dinge, aber auch auf die, die dir nicht gefallen haben, einzugehen. Zudem mag ich auf meinen letzten Satz hinweisen und den meine ich auch so. Hierbei ist es einfach schön, wenn man die unterschiedlichen Sichtweisen betrachtet, weil man vielleicht etwas sieht, was einem selbst nicht aufgefallen ist.
      Sich über Bücher auszutauschen, um mehr geht es mir nicht.
      Bei mir hast du ja heute noch einen Satz dazu hinterlassen. Ich verstehe, worauf du hinaus magst/was dir gefehlt hat/was du dir erhofft hast.
      Liebe Grüße,
      Hibi

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  2. Hallo liebe Jane,

    die Thematik "Aphasie" finde ich sehr interessant, da ich über diese Sprachstörung bisher noch gar nichts gehört habe. Schade das Dich die Geschichte nicht komplett fesseln konnte.
    Vielen Dank für Deine ehrliche Meinung.

    Liebe Grüße,
    Tanja ♥

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    1. Vielleicht sehe ich es auch einfach unter einem falschen Aspekt, sodass ich quasi mit Scheuklappen durch das Buch gegangen bin.. Aber die Rezension spiegelt meine Meinung wider. (und dazu stehe ich) :)

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