😡 DACh-Region

Als ich vorliegenden 'Aufreger des Monats' anfing und die Überschrift wählte, lautet diese zuerst "Rezensionsexemplare". Aber schon beim Schreiben merkte ich, dass man mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit davon ausgeht, dass dieser Artikel das beinhaltet, was auf unendlich vielen Blogs schon diskutiert wurde: Rezensionsexemplare und ob die Blogger dafür bezahlt werden, wenn sie eine Rezension schreiben.

Das aber ist überhaupt nicht mein Gedanke hinter diesem AdM - da überlasse ich lieber anderen das Feld, denn dieses Thema interessiert mich nicht, da es jeder für sich entscheiden sollte.

Bei mir geht es dieses Mal darum, was es allgemein (für mich) bedeutet, Rezensionsexemplare zu bekommen. (oder auch nicht) Was es somit mit der Überschrift auf sich hat, wird bald im Text klar werden..

Ich merke, dass mich immer mehr anschreiben - sowohl Verlage als auch Autoren. Das freut mich natürlich, denn alles kann man nicht im Auge behalten und so durfte ich schon das ein oder andere tolle Buch kennenlernen.

Natürlich frage ich auch hin und wieder ein Buch als Rezensionsexemplar an. Dies jedoch geht bei mir gerade fast gegen 0.

Der Grund? Ich möchte nicht mehr wie ein Bittsteller auftreten (müssen).

Es gibt wunderbare Portale, bei denen man sehr leicht Rezensionsexemplare anfragen kann. Immer mehr Verlage scheinen dies auch umzusetzen, um noch leichter noch mehr Blogger zu erreichen und um dadurch noch mehr fast kostenlose Werbung zu bekommen.

Ich finde dies auch nicht weiter schlimm, denn wer als Blogger / Leser nicht damit einverstanden ist, der braucht sich ja nicht um solche Sachen zu kümmern.

Was mich aber arg an dieser Sache ärgert und stört, ist, dass ich gut genug bin, meine Meinung zu schreiben und zu streuen, aber nur wenige bereit sind, mir ein Print zu überlassen, weil ich nicht in der DACh-Region leben.

Sorry, aber ich blogge auf deutsch - ich spreche also Deutschsprachige an. Ich bin selber Deutsche, komme ursprünglich aus Deutschland. Ich arbeite in einer Gruppe in der Firma, in der nur Deutsch gesprochen wird. In dieser Gruppe sind einige Leser - und wir lesen deutsche Bücher.

Die Kollegen kaufen sich ihre Bücher auch immer in Buchhandlungen, manche über das (deutsche) Internet oder sogar, wenn sie in Deutschland sind. Natürlich haben nur wirklich große Buchhandlungen in meiner Nähe deutsche Bücher im Sortiment und mit Sicherheit ist es nicht der Hauptumsatz, aber ich denke, auch mit meinem Blog trage ich dazu bei, dass einzelne sich das ein oder andere Buch anschauen / kaufen.

Warum werde ich dann ausgegrenzt, nur weil ich nicht in einer deutschsprachigen Region lebe? ? ?

Ich finde, Verlage und Autoren, die ihre Bücher anbieten, sollten sich mal wirklich mit den Blogs und deren Betreiber auseinander setzen. Ist ein Blog, der nur sporadisch geführt wird und keine anderen / weniger Plattformen bedient wirklich berechtigter (hier fällt mir einfach nicht das passende Wort ein), Printbücher als Rezensionsexemplare zu erhalten, als meiner, nur weil er / sie in Deutschland, Österreich oder der Schweiz lebt? Scheinbar schon, denn genau das erleb(t)e ich immer wieder.

Das, worüber ich ja dann auch immer lachen muss, weil es einfach nur traurig ist, ist die Tatsache, dass dieses "Wohnsitz in Deutschland, Österreich oder der Schweiz haben" sich auch schon auf die Blogs und deren Gewinnspiele eingeschlichen hat. Dabei spielt es (oft) gar keine Rolle, ob ein Print oder ein eBook verlost wird.

Warum? (frage ich euch) Das Porto zu mir ist nicht 1 Cent teurer als nach Österreich oder in die Schweiz. Ein eBook zu verschicken kostet gar nichts - egal wo der Leser wohnt. Was genau hat diese Ausgrenzung also für eine Bedeutung? Ich glaube, die Blogger, die diese Phrase benutzen, wissen es selbst nicht..

Mir geht es nicht grundsätzlich darum, alle Rezensionsexemplare als Print zu bekommen, denn man weiß, dass ich auch meinen Kobo liebe. Mir geht es aber ums Prinzip. Ich möchte selbst entscheiden, ob ich ein Print oder ein eBook anfrage. (wenn schon beides angeboten wird) Und ich möchte als Blogger aus Italien nicht anders behandelt werden als Blogger aus Deutschland, Österreich oder der Schweiz - ich bringe mindestens die gleiche Leistung wie sie.

Das traurigste Beispiel, was ich letztens erst erlebt habe, möchte ich mal kurz schildern:

Ich hatte ein Backbuch angefragt und habe dafür extra eine E-Mail geschrieben und meine Situation erklärt. Ich muss dazu sagen, dass ich keine Backbücher als eBooks mag, denn in denen möchte ich wahrhaftig immer wieder blättern und vor allem auch Anmerkungen machen können. Außerdem sind Backbücher das einzige "Genre", welches ich nicht vertausche - über 30 Stück sind bereits in meinem Besitz. Als Antwort bekam ich dann dies zu lesen:

"[...] vielen Dank für Ihre Nachricht. leider haben wir zu diesem Titel nur ein sehr kleines Kontingent an Rezensionsexemplare, aber ich kann Ihnen natürlich gerne das e-book anbieten. Ich schicke Ihnen gleich eine Mail mit einem e-ticket. Das ist natürlich nicht dasselbe aber ich wünsche Ihnen trotzdem viel Spaß beim Backen uns Ausprobieren. [...]" (die E-Mail kam genau so bei mir an - also auch mit den Schreibfehlern)

Was mich daran stört ist ganz einfach:
a) Man hat gar nicht meine Antwort abgewartet, ob ich das eBook wirklich haben mag.
b) Wenn das Kontingent bereits erschöpft ist, wie kann man dann noch eBooks rausschicken?

Dieser Absender hat es sich also mehr als einfach gemacht. Aber dann reagiere ich auch (mittlerweile) mehr als einfach: nämlich gar nicht! Ich hab mir das Buch runtergeladen, um mal durchzublättern, aber ich werde nie etwas daraus backen, weil ich, wie gesagt, mit meinem Kobo nicht in der Küche hantiere. Das sind zwei Sachen, die passen für mich einfach nicht zusammen.
Vielleicht besorge ich es mir irgendwann selbst als Print. Und ganz vielleicht schreibe ich dann auch eine Meinung dazu. Aber gewiss nicht im Bezug auf das, was hier vorausgesetzt wurde.

Ich habe jedenfalls für mich persönlich beschlossen: Wenn derjenige, der eine ehrliche Meinung von mir haben möchte, nicht bereit ist, mir dafür ein Printexemplar zukommen zu lassen, weil ich außerhalb der DACh-Region lebe, dann soll er / sie es lieber sein lassen. Ich bin nicht auf euch angewiesen und ihr nicht auf mich. Aber ich fände es nett, wenn man auf alle Seiten eingehen könnte - wir können beide nur gewinnen.


Wie ist eure Meinung dazu?
Was habt ihr für Erfahrungen gemacht?
Ist euch das überhaupt schon mal aufgefallen?
Findet ihr meine Reaktion vielleicht übertrieben / nicht angemessen?


Ich freu mich auf einen
netten & fairen Meinungsaustausch!
Jane

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2 commenti:

  1. Hi Jane,

    was für ein tolles Thema, das genau in Worte fasst, was mich schon oft beschäftigt hat! Ich bin nämlich auch Deutsche, lebe aber schon seit einigen Jahren in Bulgarien, was viele Verlage/ Autoren anscheinend völlig abschreckt - als ginge es darum, die Bücher irgendwohin in die Arktis zu schicken.

    Noch ärgerlicher finde ich es aber, wenn bezüglich Versand geschrieben wird, dass innerhalb der EU verschickt wird - und dann kommt kleiner geschrieben ein Zusatz mit ausgeschlossenen Ländern, die dann genau wie selbst Bulgarien zur EU gehören. Dabei kostet der Versand eines durchschnittlichen Päckchens aus Deutschland nach Bulgarien meist nur 1, 2 Euro mehr als wenn man innerhalb der DACh-Zone verschickt! Da frage ich mich sehr oft: ,,Wieso? Warum diese Ausgrenzung?"

    Auf jeden Fall ist das ein fantastischer Beitrag von dir! Ich finde deine Reaktion nicht übertrieben

    LG Julia

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    1. Wenn der Versand höher ist, kann ich es noch nachvollziehen. Aber ich habe gerade nochmals geschaut.. und eine Buchsendung ist auch zu dir nicht teurer als nach Österreich oder in die Schweiz. (genau wie zu mir)

      Aber egal! Ich habe meinen Frust jetzt einmal raus gelassen und konzentriere mich nun wieder auf die schönen Seiten des Lesens und Bloggens. Auf Leute, die mich nicht wollen, kann ich verzichten - ich habe keine Energie zu verschenken, sondern investiere diese lieber in angenehme Sachen. :)

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