✎ Laurie Halse Anderson - Wintermädchen


Titel: Wintermädchen
Autor: Laurie Halse Anderson
Verlag: Ravensburger Buchverlag
Ersterscheinung: 2010
Genre: Jugenddrama
gelesen als: eBook
Rezension vom: 04.02.16
Klappentext:

In der Silvesternacht leisten die beiden Freundinnen Lia und Cassie einen heiligen Schwur: Sie wollen alles dafür tun, die dünnsten Mädchen der Schule zu sein. Nun ist Cassie tot und für Lia bricht eine Welt zusammen. Doch die Stimmen in ihrem Kopf werden immer lauter. Sie befehlen ihr zu hungern und Lia gehorcht - in ihrem einsamen Kampf gegen sich selbst, ihre Eltern und ihre tote Freundin, die in der Welt der Wintermädchen auf sie wartet.



meine Meinung:

Ich muss ehrlich gestehen, dass ich von diesem Buch eigentlich etwas anderes, etwas Heftigeres erwartet hatte. Meiner Meinung nach kratzt es zu sehr an der Oberfläche..

Ich dachte, es geht auf die Freundschaft zwischen Cassie und Lia ein, aber man erfährt eigentlich nur so ein paar ganz wenige Sachen daraus. Das Thema 'Magersucht' ist hier zwar der zentrale Leitgedanke, aber Laurie Halse Anderson geht viel zu beiläufig damit um. 

Anfangs konnte mich das Buch gar nicht so richtig packen. Es kam alles so verhalten rüber, quasi mit angezogener Handbremse. Das änderte sich auch im Laufe der Geschichte nicht wirklich, obwohl ich schon das ein oder andere Mal schlucken musste, als die Autorin Szenen geschildert hat, die wirklich heftig sind.

Sehr gut wurden meines Erachtens die Wahnvorstellungen von Lia beschrieben. Da das Buch auch aus ihrer Sichtweise erzählt, hat die Autorin teilweise ein Stilmittel verwendet, welches sie gelungen einsetzte: Manchmal konnte man die wahren Gedanken Lias sehen, die dann wieder ausgestrichen wurden, und dann das, was sie tatsächlich erwiderte.

Die Schriftstellerin rüttelt hier an einem Thema, was sicher viele irgendwann beschäftigt, wenn auch nicht in diesem ausgeprägten Maße. (hoffentlich!) Aber ich finde einfach, sie hätte viel mehr in die Tiefe gehen sollen - ich habe eindeutig schon bessere Bücher zu dieser Thematik gelesen.

©2016 Mademoiselle Cake

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6 commenti:

  1. Huhu,
    habe zu dieser Thematik noch kein Buch gelesen. Fand den Klappentext recht interessant,
    schade das es scheinbar an der Umsetzung gehapert hat.
    Danke für Deine ehrlich Meinung!
    LG, Tanja

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  2. Huhu Jane,

    ist ja wirklich Schade, dass es dich nicht so überzeugen konnte. Trotzdem kann ich das total nachvollziehen, gerade wenn man Magersucht zum Hauptthema macht, sollte man da nicht nur oberflächlich dran kratzen. Ich verstehe total was du meinst und hätte ich beim Lesen das gleiche Gefühl gehabt, wäre ich vermutlich auch ein wenig enttäuscht vom Buch. Eine tolle und wirklich nachvollziehbare Rezension! =)

    Liebe Grüße
    Leni =)

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    1. Dankeschön! :)
      Ich finde gerade mit solchen Themen und für diese Zielgruppe muss man sehr sensibel umgehen, da man in diesem Alter doch recht leicht zu etwas verleitet wird.
      Sehr gut finde ich zum Beispiel das Buch 'was fehlt, wenn ich verschwunden bin' von Lilly Lindner. Oder auch 'Alice im Hungerland' von Marya Hornbacher. (beide bei meinen Rezensionen zu finden)

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  3. Hey Jane,

    dieses Buch habe ich vor ungefähr zwei bis drei Jahren gelesen, weil ich damals eine Phase hatte, in der ich mich für Bücher rund um das Thema Magersucht interessiert habe. Bei "Wintermädchen" hat mich der Klappentext sehr angesprochen, aber wie du schön beschrieben hast, mangelte es leider etwas an der Umsetzung der grundsätzlich guten Idee. Die besten Bücher zu dieser Thematik sind meiner Meinung nach immer noch unangefochten Lilly Lindners "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin", aber auch die wahre Geschichte von Christina Helmis aus der Reihe Mein Leben mit dem Titel "Mein Lollimädchen-Ich" hat mir sehr gut gefallen.

    Liebe Grüße
    Kathi (von Lesendes Federvieh)
    PS: Ich habe gerade mit Erschrecken festgestellt, dass ich deinem Blog noch nicht folge, was ich gleich nachgeholt habe!;)

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    1. "Was fehlt, wenn ich verschwunden bin" ist auch eins meiner absoluten Lieblingsbücher!
      Was mich damals noch sehr bewegt hat, war Alice im Hungerland von Marya Hornbacher.
      "Mein Lolllimädchen-Ich" werde ich mir gleich mal genauer anschauen..

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