✎ Elena Ferrante - Neapolitanische Saga 1 Meine geniale Freundin
~ Titel: Meine geniale Freundin
~ Reihe: Neapolitanische Saga
~ Band: 1
~ Autor: Elena Ferrante
~ Übersetzer: Karin Krieger
~ Verlag: Suhrkamp
~ Ersterscheinung: 2016
~ Genre: Familiensaga
~ gelesen als: eBook
~ Rezension vom: 30.06.17
Klappentext:
Sie könnten unterschiedlicher kaum sein und sind doch unzertrennlich, Lila und Elena, schon als junge Mädchen beste Freundinnen. Und sie werden es ihr ganzes Leben lang bleiben, über sechs Jahrzehnte hinweg, bis die eine spurlos verschwindet und die andere auf alles Gemeinsame zurückblickt, um hinter das Rätsel dieses Verschwindens zu kommen.
Im Neapel der fünfziger Jahre wachsen sie auf, in einem armen, überbordenden, volkstümlichen Viertel, derbes Fluchen auf den Straßen, Familien, die sich seit Generationen befehden, das Silvesterfeuerwerk artet in eine Schießerei aus. Hier gehen sie in die Schule, die unangepasste, draufgängerische Schustertochter Lila und die schüchterne, beflissene Elena, Tochter eines Pförtners, beide darum wetteifernd, besser zu sein als die andere. Bis Lilas Vater seine noch junge Tochter zwingt, dauerhaft in der Schusterei mitzuarbeiten, und Elena mit dem bohrenden Verdacht zurückbleibt, eine Gelegenheit zu nutzen, die eigentlich ihrer Freundin zugestanden hätte.
Ihre Wege trennen sich, die eine geht fort und studiert und wird Schriftstellerin, die andere wird Neapel nie verlassen, und trotzdem bleiben Elena und Lila sich nahe, sie begleiten einander durch erste Liebesaffären, Ehen, die Erfahrung von Mutterschaft, durch Jahre der Arbeit und Episoden politischer Bewusstwerdung, zwei eigensinnige, unnachgiebige Frauen, die sich nicht zuletzt gegen die Zumutungen einer brutalen, von Männern beherrschten Welt behaupten müssen.
Sie bleiben einander nahe, aber es ist stets eine zwiespältige Nähe: aus Befremden und Zuneigung, aus Rivalität und Innigkeit, aus Missgunst und etwas, das größer und stiller ist als Lieben. Liegt hier das Geheimnis von Lilas Verschwinden?
meine Meinung:
Ach, wie hatte ich mich auf diese Lektüre gefreut.. Ein Klappentext, der zwar ellenlang ist, mir dennoch nicht das Gefühl gab, alles zu verraten. Eine Reihe von einer Schriftstellerin aus dem Land, in dem ich gerade lebe und wo die Geschichte auch spielt. (wenn auch in einem anderen Gebiet) Und Cover, die super aufeinander abgestimmt sind.
Der Anfang begann auch wirklich vielversprechend. Man wird mit einem Ereignis konfrontiert, welches schon jetzt klar die Verbindung zwischen dem ersten und dem letzten Band darstellt. Ich hatte richtig Lust, weiterzulesen und tiefer in das Geschehen einzutauchen.
Und dann? Nichts.
Ja, Elena Ferrante zeigt auf, wie das Leben damals war. Sie bringt uns die Härte und die vorherrschenden Hierarchien näher. Sie beschönigt auf diesem Weg kaum etwas.
Dennoch langweilte ich mich unterwegs.
Auf über 400 Seiten begleiten wir den Machtkampf zwischen Elena und Lila. Es gibt wirklich kaum anderes, worüber gesprochen wird. Und das wurde mir irgendwann zu öde. Ich fragte mich ständig: Ist das wirklich der Kern der Geschichte um diese beiden Mädchen? Soll es darum auch in den nächsten 3 Bänden gehen?
Das machen auch die tollen Beschreibungen der rauen Zeit von damals nicht wett, die die Autorin mit ihrem wunderbaren Schreibstil zum Leben erweckt.
Bei den Charakteren hat es die Schriftstellerin übrigens nicht geschafft, mir Bilder einzuhauchen. Ich empfand sie eindimensional, schlecht ausgearbeitet. Ob sie sich in den weiteren Büchern noch entwickeln und dadurch lebendiger (beschrieben) werden?
Der Klappentext verrät übrigens (mal wieder) viel zu viel. Er greift bereits die anderen Teile auf. Die Hälfte hätte es auch getan und mich ebenfalls neugierig gemacht.
Der Anfang begann auch wirklich vielversprechend. Man wird mit einem Ereignis konfrontiert, welches schon jetzt klar die Verbindung zwischen dem ersten und dem letzten Band darstellt. Ich hatte richtig Lust, weiterzulesen und tiefer in das Geschehen einzutauchen.
Und dann? Nichts.
Ja, Elena Ferrante zeigt auf, wie das Leben damals war. Sie bringt uns die Härte und die vorherrschenden Hierarchien näher. Sie beschönigt auf diesem Weg kaum etwas.
Dennoch langweilte ich mich unterwegs.
Auf über 400 Seiten begleiten wir den Machtkampf zwischen Elena und Lila. Es gibt wirklich kaum anderes, worüber gesprochen wird. Und das wurde mir irgendwann zu öde. Ich fragte mich ständig: Ist das wirklich der Kern der Geschichte um diese beiden Mädchen? Soll es darum auch in den nächsten 3 Bänden gehen?
Das machen auch die tollen Beschreibungen der rauen Zeit von damals nicht wett, die die Autorin mit ihrem wunderbaren Schreibstil zum Leben erweckt.
Bei den Charakteren hat es die Schriftstellerin übrigens nicht geschafft, mir Bilder einzuhauchen. Ich empfand sie eindimensional, schlecht ausgearbeitet. Ob sie sich in den weiteren Büchern noch entwickeln und dadurch lebendiger (beschrieben) werden?
Der Klappentext verrät übrigens (mal wieder) viel zu viel. Er greift bereits die anderen Teile auf. Die Hälfte hätte es auch getan und mich ebenfalls neugierig gemacht.
Von mir gibt es an dieser Stelle keine Leseempfehlung. Zwar empfand ich die Beschreibungen des Neapels der fünfziger Jahre als wirklich gut gelungen, alles andere drumherum hätte man jedoch deutlich kürzen können.
Ob ich den zweiten Teil lesen mag? Ich bin am hin und her überlegen, weil es mich interessieren würde, ob die Autorin endlich mal Dynamik in die Geschichte bringt oder erneut über 600 Seiten mit nichts füllt..
©2017 Mademoiselle Cake
Zitate:
"Erwachsene bewegen sich mit Blick auf das Morgen in einer Gegenwart,
hinter der das Gestern und das Vorgestern liegt, [...]" (S.23)
hinter der das Gestern und das Vorgestern liegt, [...]" (S.23)
..und das sagen andere:
~ ~ ~
Reiheninformation:
1. Meine geniale Freundin
2. Die Geschichte eines neuen Namens
3. Die Geschichte der getrennten Wege
4. Die Geschichte des verlorenen Kindes
2. Die Geschichte eines neuen Namens
3. Die Geschichte der getrennten Wege
4. Die Geschichte des verlorenen Kindes
Du hast du das Buch genau so empfunden wie ich - nur, dass ich nach der Hälfte das Handtuch geschmissen habe. Dabei hatte ich mich auch sehr auf die Reihe gefreut, weil sie so sehr nach meinem Geschmack schien - schade.
AntwortenLöschenIch bin gespannt, ob du weiterlesen wirst. ;-)
LG Sabine
Bisher habe ich keine Zeit, die Reihe weiterzulesen und ich denke, dass wird dieses Jahr vielleicht auch nichts mehr, aber vielleicht nehme ich mir wirklich vor, in den 2. Teil wenigstens mal reinzuschnuppern.
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