✎ Manfred Teufel - Ein schauderhafter Kameradenmord im 19. Jahrhundert


Titel: Ein schauderhafter Kameradenmord im 19. Jahrhundert
Untertitel: unter den Aspekten der Historischen Kriminologie
Autor: Manfred Teufel
Verlag: Verrai
Ersterscheinung: 2020
Genre: Sachbuch
gelesen als: Taschenbuch 
Rezension vom: 06.05.21



Klappentext:

Kriminalität hat die Menschen schon immer fasziniert. Daher umso erstaunlicher, dass sich vergleichsweise spät eine Wissenschaft der Kriminologie entwickelt hat. Und zu den Anfängen geht Manfred Teufel mit seinem Buch „Ein schauderhafter Kameradenmord“ zurück. Zunächst bringt er dem Leser die wichtigsten Grundlagen dieser Wissenschaft näher und beschreibt dann ausführlich einen wirklichen Kriminalfall aus dem 19. Jahrhundert. Dabei geht es um den Mord an einem italienischen Wanderarbeiter auf dem Witthoh, einer Anhöhe bei Tuttlingen im Jahre 1862, der auch heute noch im Kollektivgedächtnis der Region verankert ist. Hierzu hat er akribisch entsprechende Zeitungsberichte aus der Zeit im Original zusammengetragen, anhand deren man sehr gut nachvollziehen kann, wie der Prozess im Detail ablief und letztendlich zu einem Urteil gekommen wurde. Insgesamt eine bewegende Reise in die Kriminologie der Vergangenheit, woraus Lehren auch für heute gezogen werden können.



meine Meinung:

Ich bin nicht ganz sicher, was ich erwartet habe, aber gewiss nicht das.

Obwohl das Büchlein nur etwas mehr als 200 Seiten hat, bin ich gefühlt ewig nicht fertig geworden.

Das liegt zum einen an den mega langen Schachtelsätzen. Da kann es schon mal vorkommen, dass 1 Absatz 11 Zeilen beinhaltet und das dann 2 Sätze sind. Das ist mir zu lang.

Hinzu kommt, dass es eine sehr anspruchsvolle Lektüre ist. Aufgrund der Aufmachung (kleines Taschenbuch) bin ich nicht von der Schwere ausgegangen, die es beinhaltet.

Anfangs war ich etwas enttäuscht und wollte das Buch alsbald zur Seite legen, weil es mir einfach zu trocken war.
Als es dann jedoch um den Tathergang geht und eine richtige Geschichte erzählt wird, war ich schon gespannt, da auch immer mal wieder darauf eingegangen wird, was zur damaligen Zeit kriminaltechnisch noch nicht möglich war, ein paar Jahre später jedoch schon anders aussah.

Manfred Teufel zitiert wirklich unheimlich viel und zählt allerlei Bücher und Texte auf. Das kann auch schon mal 2 Seiten lang sein. Für mich passt sowas immer eher in den Anhang. Wenn es wie hier im Text steht, überlese ich es, da es für mich zu dem Zeitpunkt nicht relevant ist.

Was mich dann richtig arg störte, war die Tatsache, dass ca. 70 Seiten komplett aus einer anderen Quelle stammten, sprich zitiert wurden. Da gab es keine eigenen Worte des Autors, keine Bemerkungen. Und da es wohl oder übel zu inhaltlichen Wiederholungen kam, da es sich um den Prozess handelte, habe ich diesen Teil irgendwann nur noch überflogen.

Für alle, die sich für dieses Thema interessieren und wissenschaftliche Abhandlungen suchen, ist es gewiss das Richtige. Wer jedoch wissenschaftliche Fakten in einer romanhaltigen Geschichte erwartet, wird enttäuscht werden. Ich fand es zu anstrengend, aber gut recherchiert.

©2021 Mademoiselle Cake



... und das sagen andere:

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