Rezension: Milja Praagman - Zusammen

Was ist es, das uns verbindet? Und was ist es, das uns trennt? Mal zärtlich und sehnsüchtig, mal traurig und verträumt, dann wieder sprachspielerisch und hintersinnig hat Milja Praagman zu ihren klaren, farbstarken und fröhlichen Bildern Gedichte geschrieben - über dich und mich, über Streit und Lärm, über das Finden und Verlieren, das Fragen und Nichtantwortenkönnen.

Ein Bilderbuch für alle - voller Wunder und wunderschön illustriert.

Ich durfte vor einiger Zeit bereits "Bei dir" von Milja Praagman kennenlernen. Damals hat mich die Geschichte erst beim zweiten Hinsehen so richtig gepackt und auch mein Kind benötigte eine Weile, um anzukommen. Mit "Zusammen" ist es anders.

Bereits das Cover ist für ein Kinderbuch in meinen Augen eher gewagt. Es sticht durch seine dunklen Farben hervor, doch ich sehe, dass die Kleinen meist zu fröhlichen Bildern greifen. Mich hingegen hat es direkt angesprochen, weil es eben etwas anderes ist.

Milja Praagman versucht anhand von kleinen Gedichten und ausdrucksstarken Bildern verschiedene Facetten der Welt zu zeigen. Man liest die Stimmen von Kindern und deren Sicht auf bestimmte Situationen. Aber vor allem liest man von den verschiedensten Gefühlen.

Ich habe versucht, es mit meiner 4-Jährigen zu lesen und zu besprechen, doch die Verse an sich sind manchmal ein bisschen holprig und für sie nicht immer (direkt) verständlich und greifbar.

Doch zumindest die Illustrationen geben (meistens) anschaulich wieder, um was es jeweils geht. Dadurch kamen wir gut ins Gespräch.

Auf einigen Portalen ist ein Lesealter von 3-6 Jahren angegeben. Der Verlag selbst schreibt auf seiner Homepage: "Ein Bilderbuch für alle Generationen." Ich denke, die Bewertung des Herausgebers trifft es besser. Es ist kein Kinderbuch (im klassischen Sinne). Es ist ein Bilderbuch. Meine Tochter nimmt es nicht selbstständig aus dem Regal. Doch ich, als Erwachsene, mag es gerne. Mir gefällt das kindlich Naive, die Liebe zwischen den Zeilen, das Herausheben von Stärken.

Man bekommt keine Geschichte serviert, sondern einzelne Augenblicke, die einem zum Nachdenken anregen - so wie das folgende Gedicht zeigt: