Rezension: Marlen Zeisl - Lotti und das Land der Träume

„Lotti und das Land der Träume“ hat mich sofort durch das schöne Cover angesprochen. Ich liebe diese Art der Illustrationen. Der Klappentext sprach mich dann ebenso an, denn ich erhoffte mir eine schöne Gute-Nacht-Geschichte für meine frisch 6-Jährige. Im Vorfeld hatte ich gelesen, dass sich das Buch auch für Erstleser*innen eignet und wollte 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen, denn meine Tochter liest seit ca. 3 Monaten selbstständig.

Auf ca. 90 Seiten sind 6 Geschichte verteilt. Ich war gespannt, ob mein Kind jeden Abend 1 Geschichte hören wollen würde, denn sie erstrecken sich über ca. 15-20 Seiten und normalerweise ist ihr das oft noch zu lang. (sie schläft lieber mit unserem Lied ein)

Lotti jedoch hat sie überzeugt. Meistens haben wir keine ganze Geschichte geschafft, weil sie vorher eingeschlafen ist. Doch nicht, weil es ihr langweilig wurde, sondern weil sie sich entspannen und lauschen konnte. Am nächsten Tag fragte sie direkt erneut nach ihr.

Wir finden die Erzählungen niedlich und fantasievoll. Man kann sie nicht durcheinander lesen, weil sie zusammen eine Geschichte bilden. Doch das ist nicht schlimm, denn so lernt man alle Charaktere gut kennen.

Uns war nicht ganz klar, warum Lotti ihre Freund*innen im Land der Träume nicht wiedererkannt hat.

Ungewöhnlich (für uns) war dieses Mal der Erzählstil. Es gibt eine*n Erzähler*in, der/die die Kinder direkt anspricht. Das hatten wir in Büchern für die Kleinen noch nicht und war recht interessant, denn meine Tochter fragte, ob ich lese, was da steht oder selbst etwas erzähle. *lach*

Die Zeichnungen sind auch im Buch wunderschön. Nicht nur das Cover ist ein Hingucker, sondern man hält auch während des Lesens immer wieder an, um die Bilder zu betrachten.

Es wird damit geworben, dass die Lektüre auch für Erstleser*innen geeignet ist. Das kann ich leider überhaupt nicht bestätigen. Die Sätze sind manchmal 3 bis 5 Zeilen lang. Ja, der Abstand zwischen den Worten und den Zeilen ist groß, doch es werden sehr oft Kommata verwendet. Das heißt, es kommt kaum ein Satz ohne Nebensatz aus. Ich würde sie daher nur an geübte Leser*innen verschenken.

Uns hat der kleine Wirbelwind überzeugt und wir hoffen, dass es bald noch mehr Abenteuer mit ihr geben wird. (zumindest lässt ein Satz auf der letzten Seite darauf hoffen)