Rezension: Zoran Drvenkar - Zarah

Du hast doch keine Angst, oder?

Ich sah dieses Buch in der Wühlkiste unserer Schulbibliothek und beim ersten Blick darauf dachte ich, dass es ein Buch für meine 6-Jährige sein könnte. Sie liebt Monster seit Jahren und hat irgendwie nie Angst vor ihnen.

Beim Betrachten der sehr detailreichen Bilder blieb meine Tochter ganz entspannt. Es gibt Doppelseiten ohne Text, auf denen man einiges entdecken konnte. So haben wir nicht nur über die Erzählung gesprochen, sondern immer wieder inne gehalten, um zu erkunden, wie der Illustrator uns aufs Korn nehmen wollte. Sie selbst hat sich dabei nicht gegruselt, sondern sachlich erklärt, was sie da sieht. Das gab mir zumindest die Bestätigung, dass das Buch tatsächlich für sie persönlich geeignet ist.

Für ein Kinderbuch ist das vorliegende sehr komplex:

- Zarah hat mehr Mut und Verstand, als die anderen wahr haben wollen.

- Die Natur ist nicht gruselig sondern faszinierend.

- Jede*r sieht nur das, was sie/er sehen möchte.

- Monster sind nicht immer böse und gruselig.

- …

Das Einzige, was mein Vorschulkind nicht verstanden hat, weil sie bisher mit dieser Situation noch nicht konfrontiert wurde: Warum nennt der Erzähler die Mädchen alle Freundinnen, wenn 4 von ihnen 1 ärgern möchten? Auch Erklärungen meinerseits fruchteten nicht gut und ich hoffe einfach, dass das noch lange so bleiben wird.

Uns hat die Pointe gefallen. Zum einen haben wir nicht damit gerechnet. Zum anderen ist sie wirklich super integriert. Meine Kleine hat sich darin sichtlich wohlgefühlt und verstand Zarah.

Dennoch meinte sie am Ende zu mir, dass es ok war, das Buch einmal zu lesen, aber nun könnten wir es verschenken.