✎ Utta Danella - der Maulbeerbaum


Titel: der Maulbeerbaum
Text: Utta Danella
Verlag: Goldmann
Ersterscheinung: 1964
Genre: Schicksalsroman
gelesen als: Taschenbuch
Rezension vom: 10.08.15



Klappentext:

Der Maulbeerbaum stand einstmals im Hof eines alten Hauses in der Stadt Breslau. Dieses Haus gehörte dem Buchhändler Matthias Wolff, hier befand sich sein Geschäft. 
Der Krieg vernichtet alles. Die Familie Wolff wird auseinandergerissen. Wolffs jüngere Tochter flieht mit ihrem Kind aus der Stadt, ehe sie zur Festung wird; er selbst bleibt mit seiner Frau und seiner älteren Tochter in der belagerten Stadt. Sechzehn Jahre nach Kriegsende - seine Frau ist inzwischen verstorben -, kommt Wolff mit seiner Tochter Ricarda in den Westen. Es war schon immer sein Wunsch, seine jüngere Tochter und die Enkelkinder zu sehen. Ricarda, verbittert von einem Leben, das ihr jede Erfüllung versagt hat, sträubt sich zunächst, denn unvergessen ist, was ihre Schwester ihr getan hat: Sie nahm ihr den Mann, den sie liebte.
All die Zeit und alles Schwere, das sie erleben mussten, hat die drei Menschen nicht vergessen lassen, was sie damals bewegte. Der Mann, den Ricarda liebte, ist ein reicher Unternehmer geworden, verwöhnt vom Schicksal und den Frauen. Seine Ehe ist unglücklich. Und seine Liebe zu Ricarda lebt erneut auf, als er sie wiedersieht.
Es ist schwer für Ricarda, die richtige Entscheidung zu treffen. Kann sie den Hass besiegen, die Liebe wiederfinden? Wird sie den rechten Gebrauch machen von der Freiheit, die ihr geschenkt wurde? Das ist die große Aufgabe, vor die sie gestellt wird.



meine Meinung:

Geht es euch auch manchmal so, dass ihr eigentlich ein Buch habt, was euch ganz gut gefällt, ihr aber nicht so wirklich voran kommt mit dem Lesen? Genau so eins hatte ich jetzt.

Ich habe vor 12 Tagen damit angefangen und heute erst beendet. Dabei gefiel mir die Geschichte und der Schreibstil der Autorin recht gut. Und das Buch hat auch eigentlich "nur" 532 Seiten. (ok, wenn ich davon ausgehe, 50 Seiten pro Tag zu lesen, dann war es doch nicht sooo lange) Aber irgendwie wollte ich schneller voran kommen. (auch, weil ich noch sooo schöne Bücher auf meinem SuB habe)

Jedenfalls bin ich froh, so ein schönes Buch entdeckt zu haben.

Ich weiß nicht, ob es nur mir so geht, aber ich finde, die Schreibstile haben sich doch seeehr verändert. Dieses Buch ist zum Beispiel von 1964 (ich habe die Ausgabe von 1989 - ich war immerhin schon geboren) und ich finde, man kann es mit den heutigen Büchern gar nicht (mehr) vergleichen. Es hat seinen ganz eigenen Charm. Auch ist der Schreibstil an sich sehr eigen. Wenn ich heute Bücher lese, dann haben sie doch oft irgendwie was gemeinsam, was Modernes. (was nicht heißt, dass ich es schlecht finde - ich mag beides)

Auch kommt es mir so vor, als ob die Schrift damals kleiner und enger war, somit 500 Seiten heutzutage weit mehr wären.

Bei Utta Danellas Geschichte bin ich jetzt irgendwie ein bisschen verwirrt, denn am Anfang schreibt sie "Wie ich dazu kam, dieses Buch zu schreiben,..", aber es ist mir trotzdem nicht ganz klar, ob sie nun auf wahren Begebenheiten beruht. Im Internet bin ich bisher jedenfalls nicht so ganz fündig geworden.

Alles in allem möchte ich die Geschichte empfehlen - all denjenigen, die gerne Familiengeschichten lesen und einen leichten, beschwingten Schreibstil mögen. Und jenen, die gerne in die Vergangenheit reisen. Denn ich finde, dass macht man in so alten Büchern sowieso automatisch.

Und es bekommt ganz klar einen Platz in meinem Bücherschrank!

©2015 Mademoiselle Cake

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