✎ Christina Baker Kline - Der Zug der Waisen


Titel: Der Zug der Waisen
Text: Christina Baker Kline
Übersetzung: Anne Fröhlich
Verlag: Goldmann
Ersterscheinung: 2014
Genre: Roman
gelesen als: eBook
Rezension vom: 05.01.22



Klappentext:

New York 1929: Mit neun Jahren verliert Vivian Daly, Tochter irischer Einwanderer, bei einem Brand ihre Familie. Gemeinsam mit anderen Waisen wird sie kurzerhand in einen Zug verfrachtet und in den Mittleren Westen geschickt, wo die Kinder ein neues Zuhause finden sollen. Doch es ist eine Reise ins Ungewisse - nur die wenigsten erwartet ein liebevolles Heim. Und auch Vivian stehen schwere Bewährungsproben bevor. Erst viele Jahrzehnte später eröffnet sich für die inzwischen 91-jährige in der Begegnung mit der rebellischen Molly die Möglichkeit, das Schweigen über ihr Schicksal zu brechen.



meine Meinung:

Ich liebe solche Geschichten. Mir selbst blieb es bedauerlicherweise verwehrt, Fragen über die Vergangenheit zu stellen. Bzw. war es dann, als ich es endlich tun wollte, viel zu spät ... Ich wünschte, mehr junge Leute würden sich für bereits Geschehenes interessieren - solange die Leute, die es erzählen können, noch leben.

Christina Baker Kline hat einen angenehmen Schreibstil. Die Seiten flogen nur so dahin. Und selbst, als ich nachts einmal nicht wieder einschlafen konnte, habe ich 2 Stunden am Stück gelesen. Sowas passiert mir extrem selten.

Leider geht der historische Teil neben der Gegenwartsgeschichte ein wenig unter.

Vivian erzählt eindrucksvoll von ihrer Reise. Dass es dabei nicht immer gut geht, verrät bereits der Klappentext. Doch was sie alles erdulden muss, ist manchmal schier unfassbar. Mit jeder Seite, die ich umschlug, merkte ich auch, wie die kleine Kinderseele immer mehr zerbrach.

Die Rahmenhandlung um Molly indes hat mir nicht immer zugesagt. Sie war langweilig. Sie hätte nicht existieren müssen.

Ebenso der Schluss: Das ging mir dann doch etwas zu flott für eine 91-Jährige. (was genau, kann ich nicht sagen, da ich sonst spoilern würde)

Von mir gibt es eine eingeschränkte Leseempfehlung. Der Teil um die Waisenkinder war super interessant und in meinen Augen auch gut dargestellt. Der Part von Molly nimmt unglücklicherweise zu viel Raum ein. Das schmälerte manchmal mein Lesevergnügen. Dennoch werde ich mir die anderen Romane der Autorin anschauen.

©2022 Mademoiselle Cake

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