Rezension: Kacen Callender - How do I tell them I love them?
Klappentext:
Lark Winters größter Traum ist es, Autor*in zu werden. Aber dey erhält eine Agenturabsage nach der anderen. Zu jung, zu queer, zu emotional - niemand will die Relevanz der Geschichte für nichtbinäre Menschen wie Lark erkennen. Doch als plötzlich ein Tweet von Lark über unerwiderte Liebe viral geht, ist deren Traum zum Greifen nah. Endlich bekommt Lark die Aufmerksamkeit, die dey sich die ganze Zeit gewünscht hat. Einziges Problem: Lark hat den Tweet nie geschrieben! Er stammt eigentlich von Larks ehemals bestem Freund Kasim, der seit einem Jahr nicht mehr wirklich mit demm redet. Lark muss sich entscheiden: einen Traum leben, der auf einer Lüge basiert, oder herausfinden, was hinter Kasims Tweet steckt und was mit ihrer Freundschaft passiert ist ...
meine Meinung:
Letztes Jahr habe ich bereits "Felix Ever After" kennenlernen dürfen und freute mich auf den neuen Coming-of-Age-Roman von Kacen Callender.
Leider bin ich von "How do I tell them I love them?" enttäuscht, empfinde die Lektüre dennoch als notwendig, weil sie queere BIPoC sichtbar macht und empowert.
Die Geschichte wird aus Larks Perspektive erzählt, sodass Lesende demm und deren Gefühlswelt hautnah miterleben. Gerade in der angepeilten Zielgruppe (ab 14) kann das super sein, weil Jugendliche somit Charaktere haben, mit denen sie sich leicht identifizieren können.
Leider ist Lark in meinen Augen sehr nervig. Deren ganze Art, deren Verhalten, ... Das führte bei mir dazu, dass ich das Buch anfangs oft mit einem Augenrollen in die Hand nahm.
Die Gedanken, die wir hautnah erfahren und erleben, sind ok. Nicht immer jedermanns Sache, doch ganz oft auch wichtig und richtig. Nur kam Lark eben nicht aus dem Quark! Über Kapitel hinweg erfährt man nichts weiter als ständiges Mimimi. Ein Wachstum fand erst relativ spät statt.
Dafür gibt es ein paar andere interessante Personen, die ich gerne näher / länger begleitet hätte.
Die Themen, die angesprochen wurden sind zusammengenommen zu viel. Dadurch entsteht wenig Tiefe.
Im Großen und Ganzen fehlt es mir leider insgesamt an Inhalt. Das war bei "Felix Ever After" irgendwie anders. Da hatte ich das Gefühl, Kacen Callender möchte trans Personen empowern und habe das auch richtig gespürt. Bei Lark findet zwar auch eine Entwicklung statt, aber ich fand dey schon recht unsympathisch.
Lesende bewegen sich hier in einer Gemeinschaft, die nicht jedem Menschen vertraut ist. Es kommen sehr viele Begriffe vor, deren Bedeutung nicht immer sofort klar ist. Daher fände ich ein Glossar am Ende des Buches von Vorteil. Eben auch, weil man nicht alles kennen kann, Sprache sich im Wandel befindet und gerade Worte aus dem non-binären Bereich vielen noch nicht geläufig sein werden.
Ebenso ein Vorwort zur Aussprache würde vor allem Menschen, die sich noch nicht so gut mit dem Thema auskennen, es aber gerne vertiefen würden, ohne ein Sachbuch nach dem nächsten zu lesen, helfen.
Ich möchte die Erzählung weder verteufeln, noch loben. Vielleicht bin ich persönlich nicht die Richtige für dieses Werk. Doch ich denke, dass es an sich bedeutsam ist. Nichtqueeren Personen werden Perspektiven aufgezeigt, die sie niemals einnehmen können, die jedoch zum Verständnis essenziell sind, um toleranter zu werden.
Ich bin auf weitere Own Voice Romane von Kacen Callender sehr gespannt.
©2023 Mademoiselle Cake
buchige Daten:
Titel: How do I tell them I love them?
Text: Kacen Callender
Ãœbersetzung: Anne-Sophie Ritscher
Verlag: LYX
Ersterscheinung: 2022
Genre: Entwicklungsroman
Altersempfehlung: ab 14
gelesen als: Hardcover
Rezension vom: 13.01.23
... und das sagen andere:
~ ~ ~
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