Rezension: Sherin Nagib - Talking to the Moon

Klappentext:

Judy ist Feuer und Flamme, als an ihrer Uni ein Wettbewerb um einen Vertrag bei einer Plattenfirma ausgeschrieben wird. Eine Karriere als Songwriterin ist schon lange ihr Traum. Noch bevor sie überhaupt zum Wettbewerb zugelassen werden kann, schafft ein rassistischer Dozent es, in ihr Zweifel an ihrem Talent zu wecken. Doch dann trifft sie auf Jaad, der selbst Musiker ist und dem sie sich anvertraut. Auch er steht aufgrund seiner Herkunft vor großen Herausforderungen. Bei Kaffee-Dates unter der kalifornischen Sonne und bei abendlichen Musikproben entsteht zwischen Jaad & Judy mehr als nur berührende Liebeslieder. Doch ist Jaad wirklich da, wenn Judy ihn am meisten braucht?

meine Meinung:

Von "Talking to the Moon" hatte ich mir sehr viel versprochen und musste letztendlich feststellen, dass meine Erwartungen zu hoch gesteckt waren ...

Das erste Mal war ich sprachlos, als es in Kapitel 5 hieß: "Ich hatte ernsthaft geglaubt, dass sich Cal mit meinem Glauben auseinandersetzen würde, weil er mich liebte. Meine Grenzen und Wünsche respektieren würde, vielleicht sogar mir zuliebe ein Muslim werden, damit wir zusammen sein konnten."

Ich persönlich respektiere jeden Glauben. Und wenn sich jemand einem Glauben aus Liebe zu einerm Menschen anschließen möchte, dann ist dies ebenso ok. Doch ist es nicht auch möglich, dass zwei Personen mit unterschiedlichem Glaube zusammenleben? Ich höre so oft, dass sich vor allem Muslime wünschen, dass man sich ihrem Glauben anschließt. Reicht es nicht aus, dass man den Glauben und dessen "Gesetze" respektiert?

Ansonsten war die Geschichte recht rund für mich. Man merkt, dass es eine Own-Voice-Erzählung ist; dass Sherin Nagib als Hijabi (wahrscheinlich) selbst Rassismus und Diskriminierung aufgrund ihres Auftretens erfahren musste.
Die Charaktere kamen daher sehr authentisch rüber.

Was mich störte, waren die Sprünge. Mir fehlt manchmal der Weg hin zu einer bestimmten Reaktion. Ich brauche keinen ellenlangen Beschreibungen einer Szene. Aber eine Szene hätte ich schon an der einen oder anderen Stelle gerne gehabt. Da hätte man nochmal richtig viel Gefühl reinlegen können.

Denn obwohl es (auch) eine Liebesgeschichte ist, habe ich nicht so sehr mit Judy & Jaad mitgefiebert. Dafür war es mir einfach zu offensichtlich.

Die Darstellung und Entwicklung der verschiedenen Protagonisten fand ich teilweise stark, teilweise nicht nachvollziehbar. Wie bereits erwähnt, fehlen mir einfach manchmal Hintergrundinformationen zu einer Veränderung.

Für mich war dieses Buch kein Pageturner und auch keins, was ich unbedingt weiterempfehlen würde. Ich hoffe dennoch, dass die Autorin die richtigen Menschen erreicht. Denn obwohl es meinen persönlichen Geschmack nicht ganz getroffen hat, kann es für andere sehr empowernd sein. 

©2023 Mademoiselle Cake

buchige Daten:

Titel: Talking to the Moon
Text: Sherin Nagib
Verlag: Moon Notes
Ersterscheinung: 2023
Genre: Jugendroman Rassismus 
Altersempfehlung: ab 16
Medium: eBook
Rezension vom: 29.12.23

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