Rezension: Hilda Perera - Traumtausch
Klappentext:
Mercedes ist einst illegal von Honduras in die USA eingereist. Nun kann sie ihre zehnjährige Tocher nachkommen lassen und sie will alles daransetzen, dass MarÃa es einmal besser hat. Doch MarÃa entwickelt ihre eigenen Wünsche. Die fantasievollen Spiele mit der Hausherrin Estela inspirieren sie ebenso wie deren amerikanische Enkel. Jeans will sie tragen und Gringo-Musik hören. Ein fassettenreiches Bild von vier Einwanderinnen und ihrem Leben im »Land der unbegrenzten Möglichkeiten«.
meine Meinung:
Das Buch „Traumtausch“ stand sehr lange in unserer Schulbibliothek, wurde jedoch über Jahre hinweg nie ausgeliehen. Ich wollte mir nun selbst ein Bild vom Inhalt machen.
An sich ist der Jugendroman verständlich und interessant geschrieben.
Lesende bekommen aus 3 Blickwinkeln erzählt, welche Hürden das Leben von Geflohenen und Illegalen bereithält, aber auch, welche Träume sie haben.
Ich hätte mir gewünscht, dass man an den Anfang stellt, wessen Gedanken wir gerade folgen. Das war nicht immer direkt ersichtlich und hat mich das ein oder andere Mal aus dem Lesefluss gerissen.
Wir begleiten Estela, eine kubanisch-amerikanische Schriftstellerin in ihren Fünfzigern, Mercedes, ihre Hausangestellte, die sich illegal in den Vereinigten Staaten aufhält und MarÃa, die Tochter von Mercedes.
Alle haben ihr Päckchen zu tragen, doch gerade die Figur der Mercedes zeigt den hohen Preis, den illegal Eingewanderte zahlen, die auf der Suche nach einem besseren Leben aus Lateinamerika in die Vereinigten Staaten kommen.
Ich als Erwachsene konnte die Sicht von Mercedes sehr gut nachvollziehen. Wir haben bereits einiges an Lebenserfahrung. Kindern fehlt dies einfach noch und somit wird es anfangs eher schwierig sein, dass sie ihre Gedanken verstehen.
Doch umso wichtiger ist, dass junge Lesende mit dem Inhalt nicht alleine gelassen werden. Man muss darüber reden, man muss es aufdröseln, beide Seiten müssen versuchen, Empathie füreinander zu empfinden.
Denn niemand hat Unrecht.
MarÃa mit ihren kindlichen Träumen muss genauso ernst genommen werden wie Mercedes mit ihren Ängsten und ihren Mauern.
Ich finde ja, genau solch eine Lektüre sollte Klassenlektüre werden.
In diesem Roman steckt so viel Erfahrung, so viel Herzblut und vor allem Aufstand. Hilda Perera möchte auf diese Schicksale aufmerksam machen und die Leute zum Um- und Nachdenken bewegen.
Mein Herz hat sie mit „Traumtausch“ berührt.
©2025 Mademoiselle Cake
buchige Daten:
Titel: Traumtausch
Text: Hilda Perera
Ãœbersetzung: Ilse Layer
Verlag: Altberliner
Ersterscheinung: 1998
Genre: Jugendroman
Altersempfehlung: ab 12
Medium: Hardcover
Rezension vom: 21.03.25
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