Rezension: Kerry Barrett - Das Buch der letzten Briefe

Klappentext:

London, 1940. Als die Krankenschwester Elsie einem Patienten anbietet, seiner Familie einen tröstenden Brief zu schreiben, hat sie eine Idee. Sie beginnt ein Buch mit letzten Briefen: Botschaften, die im schlimmsten Fall an die Angehörigen verwundeter Soldaten geschickt werden sollen, damit niemand ohne einen letzten Abschied zurückbleibt. Doch eine Nachricht wird Elsies Leben für immer verändern. Kann sie die Kraft aufbringen etwas Undenkbares zu tun, als ein Patient eine folgenschwere Bitte äußert?

London, Gegenwart. Stephanie hat viele Menschen, mit denen sie gerne sprechen würde: ihren entfremdeten Bruder, mit dem sie zuletzt im Zorn gesprochen hat oder ihre Großmutter, die aufgrund ihrer Demenz nur noch gelegentlich klar genug ist, um zu sprechen. Als Stephanie ein Buch mit Briefen aus der Kriegszeit entdeckt, wird ihr die Bedeutung der letzten Worte bewusst und sie entdeckt die Geschichte einer geheimen Liebe, einer verzweifelten Entscheidung und des unvorstellbaren Mutes einer Frau ...

meine Meinung:

Bald jährt sich der Todestag meiner Oma - ein Tag, der mir immer wieder zeigt, wie kostbar Erinnerungen sind. Für uns alle kam ihr Tod sehr überraschend. Da ich in einem anderen Land lebe, konnte ich mich nicht persönlich verabschieden. Erst zur Beerdigung, als nichts mehr von ihr übrig war, stand ich an ihrem Grab …

Oft schaue ich mir die wenigen Fotos an, die es von ihr gibt. Es gibt kein einziges Video, keine Tonaufnahme. Nur meine Erinnerungen - in meinem Kopf und in meinem Herzen. Manchmal ist mir das nicht genug. Ich würde sie so gerne noch so viel fragen …

Vielleicht hat mich deshalb der Klappentext dieses Hörbuchs so angesprochen - ich hoffte auf eine emotionale Geschichte, auf eine Art Wiederfinden. Und genau das habe ich bekommen.

Kerry Barrett hat (die) Geschichte lebendig werden lassen.
Mit viel Individualität, Authentizität und Charakter - nie hatte ich das Gefühl, nur Klischee-Figuren vor mir zu haben. Im Gegenteil: Ich konnte mich wunderbar in die beiden Protagonistinnen hineinversetzen.
Freundschaft und Liebe spielen eine große Rolle - bei beiden Frauen. Doch auch echte Hilfsbereitschaft bekommen beide zu spüren.

Die detaillierten Beschreibungen der jeweiligen Lebenswelten ließen vor meinem inneren Auge einen Film ablaufen. Die Autorin hat es geschafft, echte Emotionen zu transportieren.

Auch wenn die Handlung stellenweise vorhersehbar war, blieb der Zauber der Erzählung für mich erhalten. Meine Vermutungen hatten sich dann zum Schluss hin auch alle bestätigt. Aber das war nicht so schlimm, denn Frau Barrett hat zwei schöne Geschichten gesponnen, die sie am Ende zusammenlaufen ließ.

©2025 Mademoiselle Cake

buchige Daten:

Titel: Das Buch der letzten Briefe
Text: Kerry Barrett
Übersetzung: Uta Hege
Stimme: Elke Appelt & Jasmin Shaudeen
Verlag: aufbau audio
Ersterscheinung: 2024
Genre: Historische Saga
Medium: Hörbuch
Rezension vom: 14.04.25

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