Rezension: Sabine Kuegler - Dschungelkind 3 Jägerin und Gejagte
Klappentext:
»Es gibt Geschichten, die ich noch nie erzählt habe: von der Zeit, als ich meine Seele verlor, als mich eine grausige Kälte ergriff, als ich versuchte, meine Einsamkeit zu verdrängen und meine Angst durch Härte zu ersetzen. Ich fing an zu kämpfen und wurde von der Gejagten zur Jägerin ...«
Bittere Jahre waren es, als »Dschungelkind« Sabine Kuegler von West-Papua nach Europa kam - in den Dschungel der westlichen Zivilisation. Fast wäre sie am Zusammenprall der Kulturen zerbrochen. Doch dann besann sie sich auf die Kräfte, die ihre Kindheit in der Natur ihr verliehen hatte ...
meine Meinung:
Nach dem Auftakt mit „Dschungelkind“ und der Fortsetzung „Ruf des Dschungels“ waren meine Erwartungen an den dritten Teil, „Jägerin und Gejagte“ nicht sehr hoch. Ich mochte bereits die Vorgänger nicht allzu sehr, wollte diesem aber, weil er bereits in meinem Regal stand, noch eine Chance geben. Doch das Buch hat mich emotional leider nicht wirklich erreicht.
Sabine Kuegler erzählt erneut aus ihrem bewegten Leben zwischen zwei Kulturen, doch vieles davon wirkt wie ein Déjà-vu. Zahlreiche Passagen scheinen aus den vorherigen Bänden recycelt. Zwar bringt sie auch neue Aspekte ein, etwa über ihr Leben in Asien, doch trotz dreier Bücher bleibt die Autorin für mich persönlich erstaunlich unnahbar.
Statt klarer Selbstreflexion wirkt vieles wie die literarische Verarbeitung persönlicher Krisen. Verantwortung wird oft abgeschoben, während sie selbst stets in der Opferrolle bleibt. Die kritische Auseinandersetzung mit dem eigenen Verhalten? Fehlanzeige. Kueglers Sicht auf Integration bleibt oberflächlich, ihr eigenes Bemühen um ein „Ankommen“ in der westlichen Welt wirkt halbherzig - auch nach all den Jahren.
Auffällig ist auch das ständige Hin- und Herspringen zwischen Themen, Zeiten und Stimmungen. Das macht es schwer, der Erzählung wirklich zu folgen. Inhaltlich verliert sich das Buch oft in Klagen über Missverständnisse, Enttäuschungen und das Unverständnis der westlichen Gesellschaft. Dadurch entsteht ein eher negativer Grundton. Mein Mitgefühl blieb aus, weil man das Gefühl bekommt, die Autorin tritt auf der Stelle.
Insgesamt bleibt „Jägerin und Gejagte“ für mich durchwachsen. Wer die ersten beiden Bücher kennt, findet hier kaum neue Antworten - und wer auf eine tiefere Einsicht in Kueglers Persönlichkeit hofft, wird vermutlich enttäuscht.
Für eingefleischte Fans mag es eine runde Ergänzung sein, für mich war es eher ein langgezogener Nachhall ohne echte Entwicklung.
©2025 Mademoiselle Cake
buchige Daten:
Titel: Jägerin und Gejagte
Reihe: Dschungelkind
Band: 3
Text: Sabine Kuegler
Stimme: Elena Puszta
Verlag: abod
Ersterscheinung: 2009
Genre: Erfahrungen
Medium: Hörbuch
Rezension vom: 27.07.25
Reiheninformation:
3. Jägerin und Gejagte
4. Ich schwimme nicht mehr da, wo die Krokodile sind
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