Rezension: Jennette McCurdy - I'm Glad My Mom Died

Klappentext:

Jennette McCurdy erzählt herzergreifend und mit bitterem Humor von ihrem traumatischen Leben als ehemaliger Kinder-Star in iCarly und der krankhaften Beziehung zu ihrer Mutter

Seit sie denken kann, wird Jennette von ihrer Mutter beherrscht, emotional erpresst und psychisch wie körperlich missbraucht. Das einzige, was Debra sich für ihre Tochter - aber vor allem für sich selbst - wünscht, ist Jennettes Erfolg als Fernseh-Star. Für Jennette beginnt ein Kreislauf aus Castings, Angstattacken und Selbsthass.

Dann bekommt sie die Rolle als Sam Puckett in der Nickelodeon-Serie iCarly – eine Rolle, in der sie sich gedemütigt fühlt und Produzenten ausgesetzt ist, die ihre Macht missbrauchen.

Als Debra an Krebs stirbt ist Jennette 21 Jahre alt und hat das Zentrum ihres Lebens verloren. Das einzige, worüber sie noch Kontrolle hat, ist ihr Essverhalten und die junge Frau stürzt ab in Essstörungen, Alkoholsucht und toxische Beziehungen.

Einzig eine wegen ihrer Bulimie angefangene Therapie erweist sich als Jennettes Weg in die Freiheit. Es kostet sie Jahre um zu erkennen, was ihre Mutter ihr ein Leben lang angetan hat. Doch jetzt kann sie zum ersten Mal entscheiden, was sie selbst möchte, und es ist an der Zeit, die Kontrolle über ihre eigene Zukunft zu übernehmen.

meine Meinung:

Ich habe selbst eine Mutter-Tochter-Beziehung erlebt, die ich mir so niemals gewünscht habe. Vielleicht ist es genau deshalb mein größter Wunsch, zu meiner eigenen Tochter ein inniges, herzliches und von Vertrauen geprägtes Verhältnis aufzubauen - und dieses auch zu bewahren. Bücher wie „I’m Glad My Mom Died - Meine Befreiung aus einer toxischen Mutter-Tochter-Beziehung“ von Jennette McCurdy sprechen mich daher besonders an, weil sie den Mut haben, schwierige familiäre Dynamiken offen anzusprechen.

Jennette schildert ihre Kindheit und Jugend mit einer Mutter, deren Kontrolle und übertriebener Ehrgeiz weit über das gesunde Maß hinausgingen. Sie zeigt, wie stark sich ein solches Verhalten auf ein Kind auswirken kann - bis hin zu dem Punkt, an dem es nicht mehr um Freude oder Selbstentfaltung geht, sondern um das Erfüllen elterlicher Erwartungen. Der Gedanke, dass ein Kind die Last tragen muss, die Familie finanziell zu unterstützen, hat mich tief berührt.

Allerdings empfinde ich, dass der Fokus des Buches im zweiten Teil stark auf Jennettes Essstörung, vor allem ihrer Bulimie, liegt. Diese schonungslose Offenheit ist ein wichtiger Bestandteil ihrer Geschichte, doch ich hätte mir eine noch tiefere Auseinandersetzung mit der Mutter-Tochter-Beziehung gewünscht. Gerade die komplexe Dynamik zu ihrer Mutter, die der Titel verspricht, gerät gegen Ende eher in den Hintergrund.

Auch andere interessante Aspekte, wie die Freundschaft zu ihrer Schauspielkollegin Miranda, werden nur angerissen und nicht weiter beleuchtet. Für ein Werk, das den Anspruch hat, toxische Familienstrukturen aufzuarbeiten, bleibt dieser Teil für mich zu oberflächlich. Ich hatte gehofft, dass die Auseinandersetzung mit den psychologischen Mechanismen hinter solchen Beziehungen ausführlicher ausfallen würde.

Trotz dieser Kritik ist das Buch ein eindringliches Zeitzeugnis darüber, wie belastend es sein kann, in einer von Kontrolle und Leistungsdruck geprägten Umgebung aufzuwachsen. Es regt zum Nachdenken an - besonders für Eltern, die ihren Kindern ermöglichen wollen, ihre eigenen Wege zu gehen, ohne dabei ihre Kindheit zu verlieren.

©2025 Mademoiselle Cake

buchige Daten:

Titel: I'm Glad My Mom Died
Untertitel: Meine Befreiung aus einer toxischen Mutter-Tochter-Beziehung
Text: Jennette McCurdy
Übersetzung: Sylvia Bieker & Henriette Zeltner-Shane
Stimme: Dagmar Bittner
Verlag: argon
Ersterscheinung: 2023
Genre: Autobiografie
Medium: Hörbuch
Rezension vom: 13.08.25

Share this:

JOIN CONVERSATION

    Blogger Comment

0 commenti:

Kommentar veröffentlichen

Freundliche Kommentare sind immer gerne gesehen und werden zeitnah beantwortet.
Ich freue mich über einen regen Austausch.

Mit dem Abschicken deines Kommentars akzeptierst du die Datenschutzbedingungen und erklärst dich damit einverstanden, dass deine Daten entsprechend der Datenschutzbestimmungen der DSGVO gespeichert und weiterverarbeitet werden (z.B. bei Verlosungen).