Rezension: Yvonne Kuschel - Gelber Hund, grüne Katze


Klappentext:

Man sagt, Hunde und Katzen könnten nicht miteinander.
Wohl wahr! Als der gelbe Hund eines Abends in seinem Revier der grünen Katze begegnet, treffen Welten aufeinander. Doch der neugierige, treuherzige Hund lässt sich nicht beirren. Beharrlich versucht er, seiner kapriziösen Nachbarin näherzukommen.
Zugegeben: nicht mit dem gewünschten Erfolg ...
Aber mit ungeahnten Folgen.

meine Meinung:

„Gelber Hund, grüne Katze“ von Yvonne Kuschel ist bei uns eher zufällig gelandet. Eine Freundin brachte es vorbei, es wanderte erst auf den Stapel ungelesener Bücher und wartete dort geduldig auf seinen Moment. Der kam, als meine 7-Jährige vom Cover fasziniert war und endlich die Geschichte hinter dem ungewöhnlichen Duo entschlüsseln wollte. Also Buch geschnappt, ab auf die Couch und lesen im Teammodus gestartet.

Als ich sie am Schluss fragte, wie ihr das Buch gefallen hat, konnte sie - genau wie ich - keine richtige Meinung dazu abgeben. Wir haben versucht, zu analysieren, um was es in und zwischen den Zeilen geht, doch so wirklich ist uns das nicht gelungen. Wir hatten verblüffend wenig Handfestes, um das Gelesene klar einzuordnen.

Was blieb, war vor allem ein Gefühl für den Hund. Zwischendurch tat er uns richtig leid, gegen Schluss war die Stimmung dann deutlich heller - und ja, wir haben uns ehrlich mit ihm mitgefreut, als sein Weg doch noch einen guten Dreh bekam. Die Katze hingegen blieb bis zum letzten Bild eine Figur, zu der wir keinen echten Zugang fanden. Diese Distanz lag weniger am Charakter selbst als daran, dass sie kaum emotionale Brücken baut. Sie ist präsent, aber nicht greifbar.

Inhaltlich steckt zwischen den Seiten eine spannende Botschaft, die gerade für Kinder wertvoll sein kann, auch wenn sie nicht laut ausgesprochen wird. Der Hund zeigt, dass Umwege oft Türen öffnen, die man auf der ursprünglichen Route nie entdeckt hätte. Gleichzeitig erzählte das Buch uns leise, dass Persönlichkeitsentwicklung kein abgeschlossenes Kapitel ist. Man trägt immer ungehobene Facetten in sich, die erst in neuen Momenten sichtbar werden. Ein Bilderbuch, das nicht belehrt, sondern wach macht für Wandel, Einsicht und Wachstum.

Die künstlerische Umsetzung mit Filztiften ist handwerklich interessant, aber bei uns nicht ins Herz gewandert. Die Illustrationen wirken oft wie Collagen, mit sichtbaren Kanten zwischen Bildelementen, einer eher groben Farbharmonie und bewusst einfacher Detailtiefe. Die Seiten bieten optisch wenig Such- oder Entdeckungsanlässe, arbeiten stark mit Reduktion und skizzenhafter Komposition.

Trotz aller Unschärfe sorgt „Gelber Hund, grüne Katze“ dafür, dass man ins Gespräch kommt. Nicht darüber, was man verstanden hat, sondern darüber, wie Geschichten jenseits klarer Antworten wirken können - auf Kinder wie auf Erwachsene. Genau dieser Effekt könnte das Buch relevant machen, auch wenn es bei uns kein klassischer Lieblingstitel wird.

Auf meinem Instagramprofil gibt es einen kleinen Einblick ins Buch.

©2025 Mademoiselle Cake

buchige Daten:

Titel: Gelber Hund, grüne Katze
Text: Yvonne Kuschel
Illustrationen: Yvonne Kuschel
Ersterscheinung: 2015
Genre: Bilderbuch
Medium: Hardcover
Rezension vom: 01.12.25

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