🚫 abgebrochen! Rezension: Francesca Melandri - Eva schläft

Klappentext:

Eva ist Anfang 40, als sie einen Anruf von dem Mann erhält, der in ihrer Kindheit eine Zeit lang die Rolle des Vaters einnahm, bevor er scheinbar für immer verschwand: Vito Anania. Er liegt im Sterben, und noch einmal möchte er Eva sehen. Also tritt sie die Zugreise von Südtirol quer durch Italien in den äußersten Süden an. In ihrer Vorstellung entfaltet sich noch einmal ihre ganze Kindheit in Südtirol, geprägt von den politischen Verwerfungen dieser Region, aber mehr noch von der Liebe ihrer Mutter, der im Leben nichts geschenkt wurde - außer ihrer Schönheit.

meine Meinung:

Dieses Buch habe ich immer wieder zur Hand genommen und begonnen, wieder weggelegt, zuletzt sogar das Hörbuch probiert - ohne Erfolg, auch das habe ich abgebrochen. Obwohl mein Interesse groß war, weil ich selbst in Italien lebe und die Reise von Eva vom Norden in den Süden Italiens begleiten wollte, konnte mich die Erzählung nicht halten.

Zunächst wirkt die Geschichte ansprechend: die Reise einer Frau durch ein Land mit komplexer historischer Identität, eingebettet in die Lebenswege mehrerer Generationen.

Allerdings verliert sich die Erzählung für mich sehr schnell in Wiederholungen und teils langatmigen Passagen. Die Idee und das historische Setting sind interessant, der Erzählfluss wird aber gebremst und der Teil der Gegenwartsebene war weniger packend als erwartet.

In meiner Lektüre war es genau dieses Pendeln zwischen Vergangenheit und Gegenwart, das nicht die nötige Spannung erzeugt hat. Obwohl ich grundsätzlich nicht auf strikte Chronologien angewiesen bin, fühlte sich die wiederholte Rückkehr zu ähnlichen Themen eher ermüdend als bereichernd an.

Für mich ist der Punkt erreicht, an dem ich den Roman endgültig zur Seite lege. Die Reise, die Eva durch Italien antreten sollte, bleibt unvollendet, und meine Neugier auf die tieferen historischen Einsichten wurde nicht befriedigt. Das Buch kann weiterziehen und hoffentlich Lesende finden, die seinen erzählerischen Stil und die Verknüpfung von persönlichem Schicksal und Geschichte stärker schätzen.

©2025 Mademoiselle Cake

buchige Daten:

Titel: Eva schläft
Text: Francesca Melandri
Übersetzung: Bruno Genzler
Verlag: Heyne
Ersterscheinung: 2011
Genre: Roman
Medium: Taschenbuch
Rezension vom: 25.12.25

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