✎ Erika Riemann - Die Schleife an Stalins Bart


~ Titel: Die Schleife an Stalins Bart
~ Autor: Erika Riemann
~ Verlag: Hoffmann und Campe
~ Ersterscheinung: 2002
~ Genre: Autobiografie
~ gelesen als: eBook
~ Rezension vom: 15.07.15







Klappentext:

Die Geschichte einer gestohlenen Jugend und einer Befreiung aus den Mauern des Schweigens. "Ich hatte immer das Gefühl, gegen eine Wand zu laufen", sagte Erika Riemann über sich selbst. Fünfzig Jahre hat sie gebraucht, bis sie über ihre Erlebnisse im Nachkriegsdeutschland berichten konnte. Ein erschütternder Lebensbericht aus der jüngsten deutschen Vergangenheit. Sommer 1945 im thüringischen Mühlhausen: Erika Riemann ist vierzehn Jahre alt, als sie in ihrer gerade wieder hergerichteten Schule ein Stalin-Bild entdeckt, genau dort, wo bis vor kurzem ein Hitler-Porträt hing. Sie malt Stalin mit Lippenstift eine Schleife um den Schnauzbart. Der Streich hat schwere Folgen. Jemand muss sie verpfiffen haben, denn schon kurze Zeit später beginnt für Erika Riemann eine achtjährige Odyssee durch ostdeutsche Zuchthäuser und Lager mit Stationen wie Bautzen, Sachsenhausen und Hoheneck. Was es für sie bedeutete, eine ganze Jugend hinter Mauern zu verbringen, Prügel, Schikane, Hunger und Depression durchzustehen und nach der Entlassung zutiefst traumatisiert im bundesdeutschen Wirtschaftswunder ihre Frau zu stehen - darüber kann sie erst heute berichten.



meine Meinung:

Wow.. Mehr konnte ich im ersten Moment einfach nicht denken..

Da ich schon sehr viele Biografien und Erfahrungsberichte gelesen habe, war ich gewappnet für das, was mich vielleicht erwarten würde. Aber es ist einfach so: Jeder "Fall" ist anders und jedes Mal berührt es einen wieder (oder auch nicht). Hier hat es mich sehr berührt.

Ich finde es immer wieder erstaunlich, wie viel ein Mensch doch ertragen kann / muss.

Erika Riemann erzählt hier (grausam) offen ihre Geschichte und man hat einfach das Gefühl, man würde ihr tatsächlich gegenübersitzen.

Aus jeder Zeile war ihre Wut und Enttäuschung über ihr Leben zu lesen, aber auch ihr Widerstand in der Gefangenschaft. Der Trotz, der sie so viele Jahre begleitet hat, springt einem förmlich entgegen.

Es ist zwar ein Buch über Erika Riemann und ihre Erlebnisse, aber mich hätte auch interessiert, was aus den anderen Personen geworden ist, zu denen sie ein enge(re)s Verhältnis hatte. (Freunde, Familie)

Ich denke, dass dieses Buch auch ein super Schulbuch ist. (ich "durfte" leider meist nur langweilige Lektüre lesen)

2010 erschien ihr zweites Buch: "Stalins Bart ist ab". Das werde ich mir wohl auch noch irgendwann zulegen.

©2015 Mademoiselle Cake

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