🍰 Katrina Leno - Ich und mein anderes Leben
~ Titel: Ich und mein anderes Leben
~ Autor: Katrina Leno
~ Verlag: cbt
~ Ersterscheinung: 2015
~ Genre: Jugend
~ gelesen als: Taschenbuch
~ Rezension vom: 17.07.16
Klappentext:
Seit sie denken kann, hat Molly Gedächtnislücken, weiße Flecken in ihrer Erinnerung. Was während dieser Blackouts passiert, weiß sie nicht, aber sie erwacht jedes Mal danach wie aus einem wilden Traum. Bis eines Tages ein tödlich verletzter Junge in ihren Armen liegt und behauptet, sie zu kennen. Aber sie kennt ihn nicht. Jedenfalls nicht als Molly. Oder doch? Als sie sich auf die Suche nach Spuren macht, gerät sie in den Sog einer verstörenden Wahrheit...
meine Meinung:
Lange habe ich die Rezension nun vor mir hergeschoben, obwohl ich das Buch echt gut fand.. Ich musste das Ganze aber einfach noch ein wenig auf mich wirken lassen und bin noch immer nicht sicher, ob ich wirklich die richtigen Worte dafür finde..
Ich finde, die Autorin legt (teilweise) eine Wortgewalt hin, die mich ganz oft zum Nachdenken anregte, weil sie etwas widerspiegelt, was ich mich einfach nicht in Worte zu kleiden traue:
"Manchmal wünsche ich mir, dass ich nie geboren wäre, manchmal habe ich das Gefühl, ich könnte nicht atmen, manchmal weine ich völlig ohne Grund, und manchmal kann ich nicht einschlafen, aber manchmal, zum Beispiel jetzt, kann ich mir nicht vorstellen, irgendetwas anderes zu fühlen als Dankbarkeit." (S. 243)
Obwohl mir von Anfang an klar war, um welches Thema es in dem Buch gehen wird, langweilte mich die Geschichte keine Minute lang. Ich hatte vorher schon ein Buch gelesen, in dem dies thematisiert wurde, aber das beruhte auf Tatsachen und ist auch schon mindestens 8 Jahre her.
Molly könnte auch eine von Nebenan sein, denn für mich wirkte sie authentisch.
Auch die anderen Charaktere werden einem sympathisch gemacht und bleiben nicht als blasse Nebendarsteller im Verborgenen:
"Für ihn kommen die Menschen immer zuerst. Er schiebt einen nach vorn, wenn er muss, aber er lässt einen nie im Dunkeln verschwinden." (S. 76)
Die Story wird ja aus Mollys Sicht erzählt und so nimmt am aktiv an den Gedanken von ihr teil. Manchmal mag das ein bisschen verwirrend klingen, aber es gibt Momente, in denen ich am liebsten an ihrer Seite gewesen wäre und mit ihr über das, was sie denkt, gesprochen hätte..
"Warum erkundigen sich Leute nach Beerdigungen? Und was soll man über eine Beerdigung sagen?" (S. 83)
..auch, weil sie sich Sachen fragt, die man eher selten zu hören bekommt, weil sich keiner traut, sie auszusprechen oder jeder sie für selbstverständlich hinnimmt..
"Was ist schlimmer? Derjenige zu sein, dem das Herz gebrochen wird, oder selbst jemandem das Herz zu brechen?
Ich würde immer Ersteres wählen.
Ich bin gut darin, unglücklich zu sein.
Ich bin gut darin, meiner Traurigkeit ein Zuhause zu bieten." (S. 136)
Ich finde, die Autorin legt (teilweise) eine Wortgewalt hin, die mich ganz oft zum Nachdenken anregte, weil sie etwas widerspiegelt, was ich mich einfach nicht in Worte zu kleiden traue:
"Manchmal wünsche ich mir, dass ich nie geboren wäre, manchmal habe ich das Gefühl, ich könnte nicht atmen, manchmal weine ich völlig ohne Grund, und manchmal kann ich nicht einschlafen, aber manchmal, zum Beispiel jetzt, kann ich mir nicht vorstellen, irgendetwas anderes zu fühlen als Dankbarkeit." (S. 243)
Obwohl mir von Anfang an klar war, um welches Thema es in dem Buch gehen wird, langweilte mich die Geschichte keine Minute lang. Ich hatte vorher schon ein Buch gelesen, in dem dies thematisiert wurde, aber das beruhte auf Tatsachen und ist auch schon mindestens 8 Jahre her.
Molly könnte auch eine von Nebenan sein, denn für mich wirkte sie authentisch.
Auch die anderen Charaktere werden einem sympathisch gemacht und bleiben nicht als blasse Nebendarsteller im Verborgenen:
"Für ihn kommen die Menschen immer zuerst. Er schiebt einen nach vorn, wenn er muss, aber er lässt einen nie im Dunkeln verschwinden." (S. 76)
Die Story wird ja aus Mollys Sicht erzählt und so nimmt am aktiv an den Gedanken von ihr teil. Manchmal mag das ein bisschen verwirrend klingen, aber es gibt Momente, in denen ich am liebsten an ihrer Seite gewesen wäre und mit ihr über das, was sie denkt, gesprochen hätte..
"Warum erkundigen sich Leute nach Beerdigungen? Und was soll man über eine Beerdigung sagen?" (S. 83)
..auch, weil sie sich Sachen fragt, die man eher selten zu hören bekommt, weil sich keiner traut, sie auszusprechen oder jeder sie für selbstverständlich hinnimmt..
"Was ist schlimmer? Derjenige zu sein, dem das Herz gebrochen wird, oder selbst jemandem das Herz zu brechen?
Ich würde immer Ersteres wählen.
Ich bin gut darin, unglücklich zu sein.
Ich bin gut darin, meiner Traurigkeit ein Zuhause zu bieten." (S. 136)
Für mich war dieses Werk sehr eindringlich.
Vielleicht mag manchem das Thema zu wenig vertieft wurden sein, vielleicht sind manchem die Charaktere zu blass. Ich hingegen sehe es auch unter dem Aspekt, dass der Verlag das Buch ab 13 Jahren empfiehlt, obwohl Molly ein wenig älter ist und Jugendlichen, die sich an der Grenze zum jungen Erwachsenen befinden, leichter Zugang gewähren würde.
Von mir gibt es eine ganz klare Leseempfehlung!
©2016 Mademoiselle Cake
..noch mehr Zitate:
"Manchmal wünsche ich mir, ich könnte mich einfach im Schlaf davonstehlen. Und an einem besseren, einem ruhigeren Ort aufwachen.
Aber ich glaube nicht an den Himmel, deshalb bin ich nicht sicher, wo dieser Ort wäre." (S. 11)
"Aber ich weine nicht.
Man lernt es, nicht zu weinen, wenn man als selbstmordgefährdet gilt." (S. 147)
"Er kann mein Herz hören. Er muss mein Herz hören können. Es ist das lauteste, peinlichste Herz der Welt." (S. 151)
"Unsere Körper vergessen nicht." (S. 159)
..und das sagen andere:
Licentia poetica
~ ~ ~
Miss Foxy reads
~ ~ ~
Meine Schmökerecke
Ohh so eine wunderschöne Rezension ♥♥♥
AntwortenLöschenIch werde dieses Buch natürlich sofort auf meine Wunschliste schreiben, aber das weißt du ja schon. ;)
Es freut mich, dass es dir so gut gefallen hat :)
Ja, ich brauche solche Bücher zwischendurch einfach mal: ruhig, nachdenklich, nachhallend.
LöschenWobei die anderen ja eher nicht so begeistert sind..
Vielen Dank für die Verlinkung meiner Rezension :) Das stört mich wirklich keinesfalls und manchmal wünschte ich mir, ich könnte das auch konsequent auf meinem Blog einbauen. Ich finde es schön, wenn neben der eigenen Rezension auf andere Meinungen hingewiesen wird :)
AntwortenLöschenIch freue mich vor allem auch sehr, dass dir das Buch so sehr gefallen hat. Für mich ist es im Vergleich mit anderen Büchern, die das gleiche Thema behandeln einfach nicht gut genug gewesen aber insgesamt doch ein sehr kurzweiliges und zum Nachdenken anregendes Jugendbuch.
Liebst,
Jule
Ich habe bisher noch kein Buch über dieses Thema gelesen - außer eine wahre Geschichte. Ich kann also keine Vergleiche anstellen - und tu dies sowieso meist nie. Ich versuch immer, das Buch als etwas Eigenständiges zu sehen.
LöschenMich haben manche Stellen einfach berührt. Vielleicht war ich auch einfach in der richtigen Stimmung dafür. Und ich finde, dafür, dass es ab 13 Jahren angepriesen wird, hat es eine angenehme Länge - ich mag es nämlich meist nicht, wenn die Geschichte künstlich um einige Seiten erweitert wird.
Ich finde es interessant zu sehen, wie andere über das gleiche Buch denken - und so Verlinkungen eignen sich super zum Stöbern. :)