✎ Alex Rühle - Ohne Netz


Titel: Ohne Netz
Untertitel: Mein halbes Jahr offline
Autor: Alex Rühle
Sprecher: Heikko Deutschmann
Verlag: DAV
Ersterscheinung: 2010
Genre: Erfahrungen
Medium: Hörbuch
Rezension vom: 20.11.17





Klappentext:

Alex Rühle ist ein Netzjunkie. Als SZ-Redakteur surft er durchs Netz, wo er geht und steht. Dass das Blackberry auch am Ende der Welt noch Empfang hat, ist ihm wichtiger, als sonntags gemütlich mit der Familie zu grillen. Doch jetzt will er das größtmögliche Abenteuer: Netzentzug. Entschleunigung. Keine E-Mails, keine SMS - und das bei laufendem Redaktionsbetrieb. In Tagebuchform berichtet er vom kalten Entzug, von blöden Kommentaren seiner Kollegen und steinzeitlichen Dialogen mit der Telefonauskunft. Ein amüsantes Hörbuch voller Selbstironie und einer klaren Botschaft: Wenn das Netz aus ist, geht etwas anderes an: das eigene Gehirn. 



meine Meinung:

Ich gehöre zu denen, die ab und zu privat am PC sitzen, aber nicht sagen, dass es zu viel ist. Es gab jedoch eine Zeit, da habe ich viel mit dem Handy im Internet gesurft. Ich habe versucht, mich immer auf dem Laufenden zu halten, was Bücher betrifft und ständig nach Backrezepten Ausschau gehalten.

Irgendwann hielt ich jedoch inne und fragte mich: Ist das nötig? Mein SuB ist so groß, dass ich erstmal keine neuen Bücher benötige. Und in meinem Regal befinden sich über 30 Backbücher, sodass mir auch Rezepte und Ideen die nächsten Jahre nicht ausgehen sollten.

Einen Schlussstrich habe ich nicht gezogen, jedoch mein Verhalten deutlich geändert. Ich stöbere noch immer für beide Sachen gerne im Netz, nun aber deutlich reduzierter und gezielter.

Daher war ich sehr gespannt, was Alex Rühle erlebt hat, als er das Extrem ausprobierte: ohne Netz.

Ich konnte es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, denn für alles betätige ich meinen PC oder mein Handy. Möchte ich etwas über meine Schwangerschaft wissen, kann ich mich stundenlang durch Artikel scrollen. Benötige ich einen Rat, was den Haushalt betrifft, bin ich selten nach 2 Minuten fertig, weil ich immer weiter und weiter lese - selbst wenn es bereits nichts mehr mit meinem ursprünglichen Interesse zu tun hat. Weiß ich etwas mit einem Namen nichts anzufangen, begebe ich mich auf die Suche via Internet und nehme nicht ein Lexikon in die Hand - wie ich das immer zu meiner Schulzeit tat.

Und genau das zeigt der Autor ebenfalls auf: Wenn wir im www unterwegs sind, passiert es nicht selten, dass wir uns von unserem eigentlichen Vorhaben abbringen lassen. Wir sehen einen Link, der interessant erscheint und so entwickelt sich eine Kette von Reaktionen, die es unmöglich macht, den Laptop nach 5 Minuten wieder aus zu machen.

Dennoch finden sich auch ein paar Längen wieder, die beim Hören wahrscheinlich eher zu ertragen sind als beim Lesen.

Daher geht ein großes Lob an den Sprecher. Für mich klang es, als hätte er das Buch selbst geschrieben. Erst hinterher fand ich heraus, dass dies nicht so ist.

Von mir gibt es eine Hörempfehlung mit kleinen Abzügen. Ich hätte mir einfach noch ein paar Informationen mehr gewünscht.

©2017 Mademoiselle Cake



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2 commenti:

  1. Hallo :)

    das Buch steht schon sehr lang auf meiner Wunschliste und ich freue mich sehr, mal eine Rezension dazu zu finden.

    Ich muss auch dringend mein Handynutzungsverhalten verändern, vor allem jetzt, wo ich sehr viel Zeit für die Masterarbeit brauche. Da ich im Wohnheim wohne und kein WLan habe, surfe ich zwar nicht ständig damit im Internet oder hänge auf Instagram rum, aber irgendwie schaue ich trotzdem alle paar Minuten drauf. Könnte ja sein, dass jemand eine Nachricht geschickt hat. Ach eigentlich brauche ich keinen Grund um alle paar Minuten danach zu greifen. Hauptsache ich muss mich nicht mit meiner Unilektüre auseinandersetzen :D

    Ganz auf das Internet würde ich aber nicht verzichten wollen. Allein schon deshalb nicht, weil ich mich dann mit niemandem über Bücher austauschen kann. Mein Umfeld ist wenn nur mäßig lesebegeistert.

    Ich freue mich jedenfalls darauf, dass Buch irgendwann zu lesen :)

    Liebe Grüße
    Julia

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    1. Ja, ich habe auch bemerkt, dass ich, gerade wenn ich Dinge tun sollte, die wichtig sind, mich jedoch gerade im Moment nicht interessieren, zum Handy greife. Mittlerweile habe ich es meist weit weg gelegt und mein Buch liegt neben mir, damit ich darin ein wenig schmökern kann.

      Ich verzichte manchmal auf das Internet, wenn ich im Urlaub bin - dann nehm ich mir bewusst eine Auszeit, weil ich so schon genug darin unterwegs bin.

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