Rezension: Julie Parsons - Sündenherz



Klappentext:

Zehn Jahre sind vergangen, seit Nick seinen Sohn allein spielen ließ, um mit der Nachbarin ins Bett gehen zu können. Zehn Jahre, seit der kleine Owen spurlos verschwand - und Nicks Leben in sich zusammenbrach. Vor der Schuld und der Schande ist er nach Amerika geflohen, aber auch dort konnte er nicht vergessen. Nun kehrt er nach Dublin zurück, um endlich einen Schlussstrich zu ziehen. Doch auf einmal findet Nick Spuren und Hinweise zu Owens Verschwinden, die vorher niemand gesehen hat ... und taucht ein in eine Welt des Schreckens, die darauf bedacht ist, sich sorgsam hinter der Maske des Normalen und Alltäglichen zu verbergen.


meine Meinung:

Ich wollte mal wieder etwas richtig Spannendes lesen; etwas, bei dem mein Herz stehen bleibt, ich mitleide, Nervenkitzel aufkommt, ... und daher griff ich zu "Sündenherz".

Wenn es um Kinder geht, bin ich eigentlich schon von vorne herein angespannt. Doch bei dieser Geschichte bleibt das verschwundene Kind eher im Hintergrund. Generell legt Julie Parsons wenig Wert auf Beschreibungen. So bleibt nicht nur Dublin blass, sondern auch die Charaktere.

Ebenso ist die Handlung nicht immer ganz klar. Zum Beispiel taucht eine Person an Ort A und an Ort B auf. Was sie an Ort A gemacht hat, bleibt unerwähnt, wäre jedoch eventuell interessant zu wissen.

Zudem gibt es Abläufe, die Personen betreffen, die aus dem Nichts kommen und bei denen sich der Leser selbst ein genaues Bild schaffen muss.

Der Ablauf des Geschehens war für mich nicht überraschend. Im Gegenteil, ich hatte oft vorher eine Ahnung, wie es weitergeht. Das zog sich bedauerlicherweise durch fast alle Seiten, sodass die Spannung bei mir auf der Strecke blieb. Selbst das Ende empfand ich als sehr dumpf, obwohl dies hochemotional hätte sein sollen.

Das Werk hat bereits 430 Seiten. Noch mehr Seiten wären unzumutbar geworden, auch wenn ich mir einige Erklärungen gewünscht hätte.

Obwohl das Thema aktuell und interessant ist, versteht es die Autorin leider nicht, einen Fokus zu schaffen und diesen zu einem Spannungsmoment auszubauen.

Ich habe das Buch zu Ende gelesen, doch ich würde es keinem empfehlen. Das Genre "Psychothriller" wird hier nicht bedient.

©2021 Mademoiselle Cake


buchige Daten:

Titel: Sündenherz
Text: Julie Parsons
Übersetzung: Doris Styron
Verlag: Weltbild
Ersterscheinung: 2004
Genre: Psychothriller
gelesen als: Hardcover
Rezension vom: 11.08.21

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