✎ Cai Schmitz-Weicht - Wie Lotta geboren wurde

Neulich haben wir "Maxime will ein Geschwister" gelesen. Darin geht es um die Frage, wie ein lesbisches Paar (noch) ein Baby haben kann. In meinen Augen wurde dies recht anschaulich erklärt.

In "Wie Lotta geboren wurde" geht es um einen Transmann, der ein Baby austrägt und zur Welt bringt.

Bereits bei den Bildern wurde auf gängige Klischees - lange Haare und Kleid bei Mädchen - verzichtet. Die Autorin und Illustratorin wollen also schon dahingehend ein Zeichen setzen.

Leider gefällt mir der Text nicht wirklich. Ja, er ist einfach gehalten - vor allem, wenn man das Alter beachtet, für welches es geschrieben wurde. Doch zu schreiben:

... finde ich persönlich einfach zu abstrakt. (im Büchlein von Maxime wird das besser beschrieben) Da kamen direkt Fragen meiner Tochter, wie er das macht und da musste ich eine weitere Person ins Gespräch bringen, die im Buch nicht existiert.

Zudem ist es für mich ein wenig komisch, wie "der nette Freund" in der Lektüre behandelt wird. Ist er nur der Samenspender? Ist er der Lebenspartner von Lottas Papa? Oder ist Tobias alleinerziehend? Wenn ja, warum wird am Ende dann von "Omas und Opas" gesprochen?

Schade finde ich ebenfalls, dass sich bei "Maxime will ein Geschwister" und "Wie Lotta geboren wurde" so viel wiederholt.

Meine 3-Jährige fand Lotta ziemlich uninteressant. Wir haben zwar über das Thema gesprochen, doch seitdem hat sie das Werk nicht wieder aus dem Schrank geholt. (anders als Maxime - das schaut sie sich ständig an)

Bedauerlicherweise bekommt Lotta von mir nur eine eingeschränkte Empfehlung. Als Einstieg ins das Thema kann man es nutzen, doch es bedarf einer Menge Extrawissen, um es zu begleiten.