Rezension: Elena Prochnow - Ach, hätte ich bloß einen Kakapo
Klappentext:
Ich wollte schon immer ein Haustier haben.
Gestern, beim Frühstück, habe ich einen Bericht über den Kakapo im Radio gehört.
So ein Tier gibt's doch gar nicht!
Oder doch?
meine Meinung:
Wir sind ein Haushalt ohne Tiere - und das wird auch so bleiben. Denn obwohl ich als Kind selbst Haustiere hatte, bin ich mir heute bewusst, welches "Leben" diese Wesen aushalten müssen, nur um einigen von uns Gesellschaft zu leisten.
Auch Zoos haben wir bisher mit unserer 4-Jährigen nicht besucht. Die Tiere dort haben kein artgerechtes Dasein. Ich finde, man sollte Tiere als das sehen, was sie sind: Lebewesen, wie du und ich - und keine Ausstellungsobjekte. Oder würde es euch gefallen, wenn man euch in einen Käfig stecken würde und andere dürften über euer gesamtes Leben - Essen, Schlaf, Umgebung, ... - bestimmen?
Daher finde ich Bücher wie "Ach, hätte ich bloß einen Kakapo" sehr wichtig.
Diese Lektüre begleitet uns erst seit ein paar Tagen und doch haben wir bereits sehr viele Gesprächsanlässe gefunden. Natürlich sind da die offensichtlichen Themen, für die die Autorin sensibilisieren möchte: Haustiere und bedrohte Tierarten.
Haustiere ist bei wahrscheinlich sehr vielen Kindern ein Thema. Im Bilderbuch werden jedoch einige Gesichtspunkte angesprochen, die man bedenken sollte, wenn man sich für einen solchen Begleiter entscheidet. (Allergien, Futter, Sauberkeit) Das waren schon die ersten Details, die ich mit meinem Kind besprechen konnte.
Durch den Kakapo als Stellvertreter kommt man unweigerlich auch zum Thema 'bedrohte Tierarten' zu sprechen. Natürlich versteht meine 4-Jährige die Ausmaße noch nicht und auch die Hilfe, die man - auch bei uns im Land - anbieten kann, ist für sie noch nicht das, was es für uns ist. Doch die Sensibilisierung beginnt bereits in diesen jungen Jahren. (Klein)Kinder sind wie Schwämme: Sie saugen alles auf. Und ich merke auch bei anderen Themen, dass sie natürlich nicht jeden Tag mit dem Kopf starr fokussiert ist. Trotzdem überrascht sie mich immer wieder, wenn sie auf einmal auf mich zukommt und mir etwas zeigt, worüber wir vorher gesprochen hatten. Das zeigt mir, dass sie die Themen dennoch verinnerlicht.
Die Illustrationen sind toll. Farbenfroh, lebensecht, detailliert und doch nicht überladen. Wir mussten das ein oder andere Mal wirklich schmunzeln ob der Details, die beim Betrachten zutage kommen.
Meine Tochter wollte dann übrigens ebenfalls Würstchen und Ei mit Milch zum Frühstück haben. Die Macht der Bilder ist unschlagbar.
Als ich die Lektüre das erste Mal gelesen hatte, dachte ich, dass die Verfasserin sich einige Eckpunkte über den Vogel einfach ausgedacht hat, um ihn interessant(er) zu machen. (Geruch, Verhalten bei Gefahr) Doch die Recherche im Internet ergab, dass sie tatsächlich Fakten in ihrem Bilderbuch verarbeitet hat.
Am Ende zeigt Elena Prochnow noch eine sehr schöne Lösung für das Kind auf. Ich denke, manch eine*r wird in nächster Zeit den Berufswunsch ändern.
Der Verlag vergibt eine Altersempfehlung ab 5 Jahren. Bei uns hat es bereits mit 4 sehr gut gepasst. Es werden zwar sehr viele Themen angesprochen, doch kann man diese wunderbar in mehreren Häppchen besprechen.
Ich denke, dass das Werk sogar für Erstleser super geeignet ist, da es wenig Text enthält, aber unheimlich informativ ist und neugierig macht.
Von uns gibt es daher eine klare (Vor)Leseempfehlung.
©2022 Mademoiselle Cake
buchige Daten:
Titel: Ach, hätte ich bloß einen Kakapo
Text: Elena Prochnow
Illustrationen: Elena Prochnow
Verlag: Edition Pastorplatz
Ersterscheinung: 2022
Genre: Bilderbuch
gelesen als: Hardcover
Rezension vom: 30.05.22
... und das sagen andere:
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