Rezension: Wiebke Wiedeck - Lea und das blaue Glück


Klappentext:

Eine junge Frau, ein Fahrrad und ein Adler. So beginnt ein spannender und aufregender Weg, auf dem nicht nur ein Familiengeheimnis gelüftet wird.

Lea ist mit ihren siebzehn Jahren ganz schön stark, obwohl sie sich nicht so fühlt und alles in ihrem Leben schief zu laufen scheint. Als die ihr wichtigste Person plötzlich stirbt, scheint es zunächst, als bräche alles zusammen, und doch ist es der Anfang von etwas, das sie endlich zu sich selbst führt.

meine Meinung:

Als ich das Buch entdeckte und las, dass man sich auf Gänsehautmomente einstellen sollte und dass Lea "etwas anders ist, als die anderen", machte mich das sehr neugierig. Es wurde von Farben und Glück gesprochen. Und von einem Familiengeheimnis.

Dass die Autorin das Hörbuch selbst eingesprochen hat, ließ mich im Endeffekt dazu greifen. War ich doch gespannt, welche Emotionen sie in ihre eigenen Zeilen legen wird. Und wie sie selbst ihren Text interpretiert.

Anfangs war das für mich wirklich gewöhnungsbedürftig. Wiebke Wiedeck liest bedächtig und langsam. Sie macht Pausen an Stellen, die ich so niemals gemacht hätte. Sie interpretiert Stellen in einer Weise, die bei mir beim Lesen ganz anders ankamen. Und bereits da dachte ich: Wie unterschiedlich wir Menschen einfach sind. Wie unterschiedlich unsere Wahrnehmung ist. Wie schön, dass es so viele Facetten von uns gibt.

Nachdem ich die Geschichte dann beendet hatte, kam bei mir erstmal die Ernüchterung. Sie hatte nicht den gewünschten Effekt auf mich. Trotz der vielen Gefühle, die vorkommen, blieb ich irgendwie stumpf zurück ... Also ließ ich das Ganze erstmal sacken ...

Nun, zwei Tage später, bin ich erstaunt, welche Wirkung der Roman indessen auf mich hat(te). Er ließ meine Gedanken in den letzten Tagen nicht los. Immer wieder schweifte ich zu Lea und ihren Erlebnissen. Immer wieder bewunderte ich die Entschlossenheit dieses jungen Menschen. Immer wieder war ich über den Verlauf der Geschichte verblüfft. Immer wieder erstaunte mich die Vielschichtigkeit der Charaktere. 
Und immer wieder musste ich darüber nachdenken, welche Fügungen das Schicksal mir bereits bescherte. 

"Lea und das blaue Glück" ist ein Werk, welches einen vom ersten Moment an abholen kann - wenn man sich darauf einlässt. Es zeigt uns die Vielfalt der Menschen und die Vielfalt des Lebens an sich. Vor allem jedoch regt es zum Nachdenken an.
Ich war - entgegen meiner Erwartungen - scheinbar noch nicht bereit, doch in mir hallt(e) es nach, sodass ich erst 2 Tage später dazu in der Lage war, das ganze Ausmaß wirklich zu begreifen.

Das Buch wird ab 14 empfohlen. Ich denke - besonders aufgrund des Alters der Protagonistin -, dass ab 16 eine bessere Alterseinstufung ist. Einfach auch, um das volle Ganze zu begreifen. Um all die Facetten, die diese Erzählung zu bieten hat, wahrzunehmen. Die Autorin selbst bezeichnet ihr Werk als All-Age-Roman.

Von mir gibt es an dieser Stelle eine ganz klare Hörempfehlung für diese Lektüre. Man muss sich auf sie einlassen; man muss gewillt sein, die unterschwelligen Botschaften wahrnehmen zu wollen - dann wird man reich belohnt.

Im (Hör)Buch werden die auftauchenden Personen immer wieder gefragt, welche Farbe das Glück für sie hat. Für mich hat Glück die Farbe des Regenbogens. Wenn ich glücklich bin, ist alles bunt für mich.

©2022 Mademoiselle Cake

buchige Daten:

Titel: Lea und das blaue Glück
Text: Wiebke Wiedeck
gesprochen von: Wiebke Wiedeck
Verlag: Wiedeck
Ersterscheinung: 2020
Genre: All-Age-Roman
Altersempfehlung: ab 14
Medium: Hörbuch
Rezension vom: 07.09.22

... und das sagen andere:

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