Rezension: Roswitha Schweizer & Sigrun Eder - Sowas! 28 Familie Laus zieht aus

"Eins, zwei, drei, vier, alle meine Kinder hier", zählt Laurenzia ihre frisch gelegten Eierchen. Vier davon klebt die fleißige Laus jeden Tag mit Spezialkleber an die Haare des armen Florian. Als wäre das nicht genug, ritzt sie außerdem täglich in seine Kopfhaut, um frisches Blut zu schlürfen. Kurz gesagt: Florian hat Kopfläuse und deshalb juckt es ihn auch ganz fürchterlich am Kopf!

Ob Familie Laus wohl freiwillig ausziehen wird? Laurenzia, Lausemann, Lanzelot, Lara sowie all die anderen Läuse sehen überhaupt keinen Grund, den gemütlichen Kuschel-Wuschel-Mampf zu verlassen. Tja - bis es so richtig ungemütlich für sie wird.

Werde zum echten Läuse-Profi und erfahre alles über die verschiedenen Lebensphasen einer Kopflaus. Im Anschluss an die bunt illustrierte Laus- Geschichte kannst du das Buch so gestalten, wie du möchtest. Zahlreiche Mitmach-Seiten bringen jede Menge Lausereien auf den Tisch und fördern deine Kreativität. Das Beste kommt zum Schluss: Mit dem Kartenspiel "Laus-Alarm" zum Ausschneiden und Selber-Basteln steht schon bald fest, wer am schnellsten als große Laus durch den Kuschel- Wuschel-Mampf düsen wird.

Als ich das erste Mal im Kindergarten den Aushang "Läuse" gesehen habe, war ich schon ein wenig angespannt. Mein Kind hat etwas lockiges Haar in den Spitzen, was sich nicht immer leicht kämmen lässt und daher fürchte ich mich vor dem Tag, an dem wir mit dem Läusekamm ran müssen.

An uns ist der Krug das letzte Mal glücklicherweise vorbei gegangen, doch erst letztens hatte die Freundin meiner Tochter Läuse (bereits das zweite Mal) und so bin ich irgendwie ständig in der Hab-Acht-Stellung ...

Falls es uns wirklich treffen sollte, bin ich nun zumindest mit einem Bilderbuch ausgestattet, welches meiner 4-Jährigen die Situation wunderbar kindlich erklärt.

Wir begleiten Familie Laus, die es sich auf Florians Kopf so richtig schön gemütlich gemacht hat. Kinder erfahren, dass es nichts damit zu tun hat, dass man sich nicht (regelmäßig) wäscht, wenn man die kleinen Tierchen auf einmal auf dem Kopf hat. Sie sehen, wie sie sich vermehren, wachsen und von was sie sich ernähren. Und es wird gezeigt, wie man die Läuse wieder los wird.

Die letzte Laus hätte ruhig einen anderen Namen haben dürfen. 

Über den Mitmachteil bin ich ehrlich gesagt enttäuscht.

Zum einen ist da die Sache mit dem Ausmalen: Die Bilder sind keine Ausmalbilder, sondern in schwarz und weiß mit ihren Zwischenstufen gehalten. Das macht das Ausmalen oft schwer, denn wenn man gelb über dunkelgrau malen möchte, sieht es eben ganz anders aus.

Manche Sachen muss man schriftlich ausfüllen. Für kleine Kinder ist dies völlig ungeeignet, da sie oft noch nicht schreiben können. Wir haben versucht, den Part gemeinsam auszufüllen.

Das Kartenspiel ist für Kindergartenkinder ebenfalls nur bedingt geeignet. Es ist sehr strategisch und in meinen Augen zu kompliziert.

Als ganz großes Manko empfinde ich zudem die fehlende Diversität. Dies scheint leider ein generelles Problem dieser Reihe zu sein. Das finde ich sehr schade.

Die Geschichte bekommt von mir eine Vorleseempfehlung ab 3 Jahren, der Mitmachteil ist eher ab 6 Jahren geeignet. 

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