Rezension: Jonny Lambert - Der kleine Wal und das große Meer

Auf seiner Wanderung durch das große Meer soll der kleine Wal erst sein Futter teilen und dann auch noch seine Mama?

DAS IST GEMEIN!

Doch dann entdeckt der kleine Wal, wie wichtig Freunde sind und wie schön es ist zu teilen.

Eine Vorlese-Geschichte über Freundschaft und den liebevollen Umgang mit anderen

Dieses wunderschöne Bilderbuch hat sich in mein Herz geschlichen. Doch nicht nur in meins. Auch meine fast 5-Jährige liebt dieses Werk.

Bereits beim ersten Lesen merkte ich, dass hier ganz viele Alltagssituationen von kleinen Kindern angesprochen werden: Eifersucht; zurückstecken müssen; stolz sein; Freundschaft; teilen; etwas zurückgeben; Kindern, die weniger haben, etwas abgeben.

Das hört sich auf den ersten Blick vielleicht erstmal viel an, doch die Botschaften sind so gekonnt in die Erzählung integriert, dass es nicht wie ein Hammerschlag wirkt.

Wenn wir die Geschichte lesen, picke ich, als Erwachsene, oft einen Punkt heraus, den wir dann genauer besprechen. Oft ist es etwas, was ich in den letzten Tagen bei meiner Tochter beobachtet habe (zurückstecken müssen) oder was uns selbst gerade sehr beschäftigt. (Kindern, die weniger haben, etwas abgeben)

Aber wir sprechen nicht nur über die jeweiligen Begebenheiten, sondern vor allem über die Gefühle, die präsent sind/waren. Denn das ist ein Punkt, über den mein Nachwuchs zum Beispiel ungern redet. Sie macht es lieber mit sich selbst aus bzw. möchte die "blöden" Emotionen so schnell wie möglich beiseiteschieben und vergessen.

Vielleicht hilft "Der kleine Wal und das große Meer" ihr dabei, sie besser zu akzeptieren und anzunehmen ...

Durch die großzügigen Illustrationen ist es eine Publikation, die mein Kind auch selbst in die Hand nimmt und ihrem Hasi "vorliest". Mit ihm geht sie ebenso manchmal anschließend in eine Diskussion. Es ist einfach schön zu sehen, wie Kinder hier selbst wachsen können.

Von uns bekommt dieser wunderschön illustrierte Band eine absolute Vorleseempfehlung.