Rezension: Katharina Kuhlmann - Die Reise nach Veganien

Klappentext:

Moslems essen kein Schweinefleisch und Hindus kein Rind. Aber warum essen wir überhaupt bestimmte Tiere - und halten andere als Haustiere?
Die achtjährige Frida lebt mit drei Tieren bei ihren Großeltern. Mit ihrem Schweinchen Mona kann sie sogar sprechen! Und weil Mona so schlau ist, darf sie nach den Ferien auch mit in die Schule.
Doch, oh Schreck: Die Klasse 3a bekommt eine schwierige Aufgabe gestellt. Sie soll für das Dorffest vegane Rezepte heraussuchen! Mona ist natürlich froh, dass keine Schweinshaxen gegrillt werden. Trotz- dem ist das Ganze für Frida und Mona ein großes Abenteuer, denn nicht alle Kinder finden die Idee gut...

meine Meinung:

Als ich dieses Buch in unserer Schulbibliothek entdeckte, war ich erstmal angetan. Dort eine Geschichte über Veganismus zu finden, ist nahezu unmöglich.

Als ich begann, die Erzählung zu lesen, war ich schnell ernüchtert.

Nicht nur, dass hier allerhand Klischees bedient werden. Nein, es tauchen ebenso an jeder Ecke Stereotype auf.

Frida ist das Mädchen mit dem zuckersüßen Puppengesicht. Eric kommt aus einer Metzgerfamilie, die grausam ist. Madhuri aus Indien ist in Deutschland geboren. Der türkisch Junge Onur bezeichnet sich selbst als 'Moslem', obwohl dies der veraltete Begriff für Muslim ist.

Frida weiß mit ihren 8 Jahren nicht, dass sie an einer Allergie leidet, bei der sie keine tierischen Produkte essen darf. Das ist nicht nur grob fahrlässig (schließlich könnte sie, wie alle Kinder, irgendwo irgendetwas probieren wollen), sondern auch höchst unglaubwürdig.

Fridas Mutter wird hin und wieder erwähnt, lebt jedoch in Veganien. Was sie dort macht und warum sie ihr Kind nicht mitnehmen kann, bleibt ein Geheimnis.

Eric, dem Antagonisten, widerfährt wirklich Schlimmes in der Erzählung. Dies wird bis zum Ende auch nicht aufgelöst, sodass man sich schweren Herzens fragt, was er noch alles zu erleiden hat.

"Die Reise nach Veganien" findet - zumindest in diesem Teil - nie statt.

Die Karte auf dem Vorsatz verpönt. Es ist die Rede von "Afrikanien" und Norden ist auf der rechten Seite. Wer hat sich das ausgedacht bzw. durchgewunken im Lektorat?

Vielleicht hätten einige Fragen im zweiten Teil aufgeklärt werden sollen, doch dieser scheint nie geschrieben bzw. publiziert worden zu sein.

Doch nicht nur die Geschichte ist wenig durchdacht. Dergleichen sind die Illustrationen nicht so schön anzusehen. Alle sehen aus, als hätten sie Fäustlinge an. 

Und zum Schluss gibt es noch Werbung für vegane Schokolade und einen Energy Drink für "Lehrer und Eltern". Ernsthaft?

Von mir gibt es an dieser Stelle keine (Vor)Leseempfehlung. Schon gar nicht für Kinder ab 4 Jahren. (wie vom Verlag vorgesehen) 

©2023 Mademoiselle Cake

buchige Daten:

Titel: Die Reise nach Veganien
Untertitel: Mona und Frida; Eine saustarke Freundschaft
Text: Katharina Kuhlmann
Illustrationen: Nana
Verlag: Weissbooks
Ersterscheinung: 2014
Genre: Kinderroman
Altersempfehlung: ab 4
gelesen als: Hardcover
Rezension vom: 28.03.23

... und das sagen andere:

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