Rezension: Jutta Nymphius - Total irre

Klappentext:

Karlis Familie ist bestimmt ein tolles Beispiel für Diversity, aber auf einem ganz realen Klassenfest ist sie alles andere als cool: Sein Patenonkel weiß nicht, ob er ein Mann oder eine Frau ist, sein Vater sitzt im Rollstuhl und seine Mutter hat nicht gerade instataugliche Idealmaße. Als Karli dann auch noch die umwerfende Jona kennenlernt, die sich jedoch als gehörlos herausstellt, reicht es ihm endgültig: Könnte er es einfach mal mit normalen Menschen zu tun haben? Doch dann passiert etwas, das Karlis Ansichten komplett über den Haufen wirft. Verzweifelt muss er sich fragen: Wer sind hier eigentlich die Verrückten, und was ist schon normal?

meine Meinung:

Als ich "Total irre" in unserer Schulbibliothek entdeckte und den Klappentext gelesen hatte, war mein Interesse sofort geweckt. Ich wollte wissen, wie Jutta Nymphius all diese Charaktere in eine Familie und einen Freundeskreis packt und glaubwürdig herüberbringt.

Vielfalt wird in dieser Geschichte ganz groß geschrieben. Es gibt Menschen mit Übergewicht, körperliche Behinderungen, psychische Krankheiten, Transsexualität und "Normalität". Doch was genau ist normal? Genau das versucht die Autorin hier aufzuzeigen.

Am Anfang eines jeden Kapitels gibt es kurze Ausschnitte aus der fiktiven Zeitschrift "Fun und Facts: Junge Wilde - Was wir von der Tierwelt übers Erwachsenwerden lernen können".
Bereits hier lernen wir, dass Diversität ganz natürlich ist - sowohl in der Menschen-, als auch in der Tierwelt.

Jugendliche erfahren, dass das Aussehen oder die sexuelle Orientierung oder Behinderungen oder Krankheiten keine Rolle spielen, ob man ein*e gute*r Freund*in sein kann. Der Charakter eines Menschen formt sich ganz individuell.
Zudem wird aufgezeigt, dass Leute, die unfehlbar wirken, genauso ihre Schwächen haben können.
Meine Oma sagte immer zu mir: "Man kann den Menschen nur VOR den Kopf schauen, nicht hinein."

Auf mich wirken Karlis Familie und Clique ein bisschen überladen. Manchmal hetzt man förmlich durch die Geschichte, sodass nicht immer Zeit zum Luftholen bleibt.

Dennoch ist dies ein wichtiges Werk, um Heranwachsenden die Vielfalt unserer Welt darzulegen - mit viel Humor und Witz und ohne zu belehren.

©2023 Mademoiselle Cake

buchige Daten:

Titel: Total irre
Text: Jutta Nymphius
Verlag: Tulipan
Ersterscheinung: 2022
Genre: Jugendroman LGBTQIAP+
Altersempfehlung: ab 12
gelesen als: Hardcover
Rezension vom: 26.07.23

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