Rezension: Christine von Brühl - Der Schattengarten

Klappentext:

Christine von Brühls Mann hat ein verwildertes Grundstück im Wald entdeckt und möchte darauf einen Garten anlegen. Das Gelände ist unwegsam und düster, es gibt weder Wasser noch Strom. Dafür aber Brennnesseln.

Christine vom Brühl fühlt sich verloren und fremd. Ihr Mann gewinnt Regenwasser vom Dach und leitet es ins Haus. Sie bewaffnet sich mit Gießkanne und Gummistiefeln und gießt eigenhändig die Rhododendren. Das Projekt ist zu einem gemeinsamen geworden. Aber plötzlich taucht ein neuer Gegner auf. Als wären Trockenheit und fehlendes Licht nicht schon genug. Er ist mächtig, er ist der kosmische Antagonist des halbschattigen Gärtnerpaares: die Wühlmaus.

meine Meinung:

Als ich die Anfrage für dieses Buch bekam, war ich anfangs hin und her gerissen.
Zum einen fällt dieses Genre nicht in meine derzeitige Lesestimmung. Ich wollte die Geschichte nicht halbherzig nebenbei lesen und dann aufgrund einer Stimmung eine Bewertung abgeben.
Andererseits hatte ich kurz auf den Verlagstext geschaut und dort hieß es:
„[…] Und eines Tages verkündet er froh: Wir haben jetzt einen Garten. Hyde Park oder Versailles? Weit gefehlt: Kyffhäuser im Harz!“ Da ich selbst ursprünglich aus einer Kleinstadt stamme, die am Südhang des Kyffhäusergebirges liegt, war meine Neugier dann doch angestachelt. Ich erhoffte mir ein bisschen Lokalkolorit und so sagte ich zu.

Das Buch ließ sich schnell mal nebenbei lesen, denn der locker-leichte Schreibstil machte es einem einfach, durch die Seiten zu fliegen.

Zu Beginn war ich ziemlich erstaunt darüber, wie unterschiedlich die Autorin und ihr Mann in diesem Punkt doch sind. Da wird ein Grundstücke ohne Absprache gekauft. Da werden Ideen verwirklicht, die nicht der Vorstellung beider Parteien entsprechen. Doch am Schluss gibt es ein recht harmonisches Bild.

Es wird beschrieben, mit welchen Gegnern die Familie es mit der Zeit zu tun bekommt und welche (schweren) Aufgaben auf sie warten. Rückschläge und Fortschritte sind ständige Begleiter. Da ich selbst einen (Gemüse)Garten habe, konnte ich manchmal mit ihnen mitleiden.
Dabei scheint Frau von Brühl ihren Humor nie zu verlieren, denn dieser schimmert immer wieder durch.

Mir fehlt es jedoch an Tiefe.
Zum einen auf persönlicher Ebene. Sie beschreibt, wie es ihnen ergeht, aber so richtig greifen konnte ich die Personen nicht - auch die Verfasserin nicht, obwohl sie aus ihrer Sicht heraus erzählt.
Zudem hätte ich mir gewünscht, dass Christine von Brühl mehr vom Drumherum berichtet. Wo sind sie hingegangen? Was hat die Familie im Umland entdeckt? Es gibt wirklich sooo viel Sehenswertes dort, was auch mit Kindern interessant ist.

Für ein paar nette Lesestunden fand ich das Büchlein ganz interessant - vor allem wahrscheinlich deshalb, weil ich aus der Gegend komme und mich immer gefragt habe: Wo genau hat die Familie ihr Grundstück?

©2025 Mademoiselle Cake

buchige Daten:

Titel: Der Schattengarten
Untertitel: Wie ich mein Glück im Moos fand
Text: Christine von Brühl
Illustrationen: Teresa Habild
Verlag: Kanon
Ersterscheinung: 2025
Genre: Erfahrungen
Medium: eBook
Rezension vom: 31.03.25

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