Rezension: Die schlechteste Idee in der Geschichte der schlechten Ideen
Klappentext:
BENT UND JURI sind beste Freunde.
Sie lieben Abenteuer und zusammen trauen sie sich doppelt so viel wie allein. Dann kommt Finn in ihre Klasse und alles wird anders - Juri hängt ständig mit dem Neuen rum! Was findet er nur an dem stillen Jungen mit der dünnen Stimme?
Als Bent glaubt, Juri habe Finn sein schlimmstes Geheimnis verraten, sieht er rot. Er fordert Juri zu einer gefährlichen Mutprobe heraus ...
meine Meinung:
Ich hatte mich auf eine sehr emotionale und vielleicht auch laute Geschichte eingestellt. Ich wollte, dass die Gefühle Achterbahn fahren und Lesende mitgerissen werden.
Doch die Erzählung ist eher leise.
Wir erleben das Buch aus Bents Sicht.
Bent war mir von Anfang an leider sehr unsympathisch. Dass er eifersüchtig ist, liest man bereits aus Zeile 1 quasi. Sein Benehmen dem Neuen gegenüber fand ich unmöglich. Seine Gedanken dazu fast noch schlimmer.
„Es war der erste Tag des neuen Schuljahres und ich wusste etwas, das kein anderer wusste. Ich allein kannte den Namen des Neuen. Nur ich hatte seine komische Stimme gehört. Ich hatte vor den anderen also einen Vorsprung. Das machte den ersten Schultag etwas weniger schlimm.“ (S. 10)
Vorurteile hat jede*r mal, doch wenn ein Kinderroman so beginnt, habe ich bereits einen Klumpen im Magen, der mit jedem weiteren Satz aufgelöst werden muss, um am Ende wieder im Reinen zu sein.
Herman van de Wijdeven hat es bei mir mit „Die schlechteste Idee in der Geschichte der schlechten Ideen“ nicht geschafft.
Der Autor gibt Tiefe an Stellen, an denen es keiner bedarf. (z. Bsp. Landschaftsbeschreibungen)
An anderen Stellen fehlt sie komplett. Die Figuren bleiben blass, die Handlungen bleiben undurchsichtig. Mir persönlich ist das Ganze zu unausgereift, zu oberflächlich.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Geschichte immer hin und her springt. Mal befinden wir uns im Jetzt, mal in der Vergangenheit, mal noch weiter in der Vergangenheit. Durch die Kürze der Kapitel kommt man nirgends richtig an.
Gerade für einen Kinderroman ab 11 Jahren erwarte ich eine gewisse Tiefe, um das Thema „Eifersucht“ adäquat an Lesende heranzubringen. Kinder in diesem Alter haben bereits eine gewisse Reife. Mit ihnen kann man über solchen Stoff fundiert reden.
In einem Klassenverband könnte ich mir das Buch gut vorstellen. Gerade mit Hinblick auf die gefährliche Entwicklung heutzutage, in denen zum Beispiel Videos zum Anlass genommen werden, Mutproben zu bestehen und / oder Wettbewerbe zu veranstalten, die mitunter tödlich enden.
©2025 Mademoiselle Cake
buchige Daten:
Titel: Die schlechteste Idee in der Geschichte der schlechten Ideen
Text: Herman van de Wijdeven
Ãœbersetzung: Birgit Erdmann
Verlag: mixtvision
Ersterscheinung: 2025
Genre: Kinderroman
Altersempfehlung: ab 11
Medium: Hardcover
Rezension vom: 03.04.25
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