✎ Charlotte Roth - Als der Himmel uns gehörte


Titel: Als der Himmel uns gehörte
Autor: Charlotte Roth
Verlag: Knaur
Ersterscheinung: 2015
Genre: Familiensaga
gelesen als: eBook
Rezension vom: 00.01.19



Klappentext:

London 2011. Die junge Läuferin Jennifer will an den Olympischen Spielen teilnehmen. Jetzt aber drohen Panikattacken ihren Traum zu gefährden. Mit ihrem Trainer, dem Iren Gregory, der sie heimlich liebt, reist Jennifer nach Mandeville, auf den Landsitz ihrer Familie. Sie hofft, sich bei ihrer fast hundertjährigen Urgroßmutter Alberta Rat holen zu können. Auch diese hat einmal an einer Olympiade teilgenommen, damals in Berlin, im Jahr 1936. Auf den Spuren ihrer Familiengeschichte wird Jennifer lernen, worum es im Leben wirklich geht.



meine Meinung:

"Als der Himmel uns gehörte" ist mein erstes Buch der Autorin - jedoch definitiv nicht mein letztes.

Warum der Titel damals auf meiner Wunschliste gelandet ist, kann ich nicht sagen. Durch Glück ist es vor einiger Zeit bei mir eingezogen. Durch die Dicke war ich ein wenig abgeschreckt und es stand einige Zeit einfach nur im Regal - bis eine Freundin meinte, ich solle es lesen.

Ich bin so, so begeistert von dem Werk, dass ich es sicher noch öfter weiterempfehlen werde.

Anfangs, muss ich ehrlich gestehen, war ich nicht ganz bei der Sache. Die Geschichte war interessant und der Schreibstil hervorragend, allerdings packte sie mich irgendwie nicht so richtig. Dennoch war sie auch nicht langweilig, sodass ich sie regelmäßig zur Hand nahm.

Dann indessen kam irgendwann der Punkt, an dem ich gar nicht mehr aufhören konnte zu lesen. Ich wollte immer wissen, wie es weitergeht und habe abends oft versucht, über meine Müdigkeit hinweg zu lesen.

Charlotte Roth hat mich mit dem ganzen Geschehen gefesselt - richtiggehend gefesselt.

Auch wenn der Sport im Mittelpunkt steht und ich von diesem keine Ahnung habe, hatte ich nie das Gefühl, dass ich erschlagen werde. Es tauchen keine komplizierten Fachbegriffe auf. Der Leser wird nicht als Unwissend hingestellt. Und dennoch denke ich, dass ich Autorin weiß, wovon sie da schreibt.

Der Raum wurde ebenfalls mit Informationen zu den Olympischen Spielen von 1936 und der Zeit, die danach folgte, gefüllt. Und alles hat seinen Platz. Nichts wirkt überladen, nichts ist zu viel.

Falls doch ein paar Fachbegriffe genutzt wurden, kann man diese im Glossar nachlesen. Sogar ein "Verzeichnis der im Buch auftretenden Persönlichkeiten, die tatsächlich gelebt haben bzw. noch leben" (S. 525) findet man.

Es ist ein tolles Geflecht, welchem ich mich nicht entziehen konnte. Ich möchte es Lesern nahelegen, die Freude an Familiensagen haben und ein wenig an Geschichtlichem interessiert sind. Von mir bekommt es trotz abgeflachtem Start eine absolute Leseempfehlung. Das Buch bleibt im Regal.

©2019 Mademoiselle Cake



Zitate:

»Wer nie Menschen erlebt hat, die nach den Sternen griffen,
der konnte wohl auch nie spüren, dass er Flügel besaß.« (S. 172)



»Sollten wir nicht öfter tun, was Menschen von uns wollen,
statt ihnen aufzudrängen, was wir für richtig halten, [...]« (S. 281)



»Bevor ich das nächste Mal jemanden als hirnlose Barbiepuppe abtue,
tausche ich mit ihm die Laufschuhe und laufe eine Runde in seinen.« (S. 406)



»Wenn ihr die Welt in Stücke schlagt,
wo soll ich meinem Kind dann einen Sandkasten bauen?« (S. 432)



... und das sagen andere:

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