Rezension: Chelsea Manning - README.txt
Klappentext:
Im Jahr 2010 veröffentlichte Chelsea Manning geheime Militärberichte, die sie als Nachrichtendienstanalystin der US-Army im Irak auf der Speicherkarte ihrer Digitalkamera herausgeschmuggelt hatte. Ihre Enthüllungen veränderten weltweit den Blick auf die USA und die Kriege im Irak und in Afghanistan. Die Armee klagte sie in 22 Punkten im Zusammenhang mit dem unerlaubten Besitz und der Verbreitung geheimer Dokumente an und verurteilte sie zu 35 Jahren Militärgefängnis. Am Tag nach ihrer Verurteilung erklärte Manning ihre Geschlechtsidentität als Frau und begann die Transition. 2017 wurde sie von Präsident Barack Obama begnadigt und vorzeitig aus der Haft entlassen.
Ihr Buch handelt von ihrem Einsatz für mehr institutionelle Transparenz und vom Kampf um ihre Rechte als trans Frau. Sie schildert ihre schwierige Jugend und was sie dazu brachte, dem Militär beizutreten. Wir erfahren, wie und warum sie die Entscheidung traf, die Dokumente an die Enthüllungsplattform WikiLeaks zu schicken - und welche Folgen dies bis heute für sie hat.
meine Meinung:
Ich interessiere mich nicht besonders für Politik. Und schon gar nicht verstehe ich, warum es immer noch Kriege auf der Welt gibt. Es existieren bestimmt genug Wege, ein politisches Ziel ohne Blutvergießen zu erreichen. Niemals werde ich begreifen, wie man noch normal leben kann, wenn man (unschuldige) Menschenleben mutwillig ausgelöscht hat ...
Vor diesem Buch hatte ich noch nie etwas von Chelsea Manning gehört. Ich wusste nicht, was sie getan hat. Ich wusste nicht, wer sie ist. Ich wusste nicht, wofür sie steht.
Nun bewundere ich diese Frau für ihren Mut.
Sie erzählt in ihrer Autobiografie von ihrer Kindheit, ihrer Jugend und ihrer Motivation, dem Militär beizutreten. Ferner erfahren wir den Grund, warum sie die Dokumente auf WikiLeaks hochlud und welche Folgen das für sie hatte.
Ihr Schilderungen über ihre Haft sind grausam. Was diese Frau alles erdulden und erleiden musste, kann man gar nicht wiedergeben. Die psychischen Auswirkungen sind enorm.
Ich kann mir kein Urteil über ihre Tat erlauben - dafür bin ich nicht genug drin im Thema. Doch was sie auf sich genommen hat, um mehr Transparenz zu schaffen, dafür gehört sie anerkannt und nicht gerichtet.
Dass sie im Kampf um ihr Leben - im Gefängnis - auch noch um das Recht kämpfen musste, als Frau anerkannt zu werden, ist bewundernswert. Die LGBTQIAP+ Szene ist draußen schon kein Zuckerschlecken. Aber das sie zwei Kämpfe gleichzeitig ausgefochten hat, dafür zolle ich ihr noch mehr Respekt.
Sie hat Idealismus bewiesen, Mut und sie hat aufgezeigt, wie man die Welt vielleicht ein My (µ) besser machen kann ...
©2023 Mademoiselle Cake
buchige Daten:
Titel: README.txt
Untertitel: Meine Geschichte
Text: Chelsea Manning
Übersetzung: Katrin Harlaß & Enrico Heinemann & Anne Emmert
Stimme: Daniela Thuar
Verlag: HarperAudio
Ersterscheinung: 2020
Genre: Autobiografie
Medium: Hörbuch
Rezension vom: 08.06.23
... und das sagen andere:
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