Rezension: Anna Kemp - Ein wunder wilder schöner Wald

Klappentext:

Ein Maulwurf ist die meiste Zeit
ein sanfter Typ und hilfsbereit.
Gewöhnlich ist er liebevoll
doch ärger ihn nicht allzu doll...

Plötzlich ist es da: Ein "VERKAUFT"-Schild mitten im wunderwilden schönen Wald der Tiere! Doch der Wald ist nicht zu verkaufen!? Also schreibt Maulwurf einen Brief an den gerissenen Ingo Olaf Oberschlau von Schnellholz Immobilienbau.

Der aber lässt sich davon nicht beeindrucken, und so rollen schon am nächsten Morgen die Bagger heran und drohen das Zuhause der Tiere zu zerstören. Jetzt muss ein Plan B herbei, denn so geht das ja nicht!

Wird es den Tieren gelingen, ihren Wald zu retten?

Ein umwerfend komisch gereimtes Bilderbuch über den Mut, seine Stimme zu finden.

meine Meinung:

In der kraftvollen Geschichte "Ein wunder wilder schöner Wald" gibt es direkt mehrere Botschaften, die Kindern näher gebracht werden und die sich Erwachsene mehr zu Herzen nehmen können.

Protagonist Maulwurf ist ein eher unscheinbares Tier. Er lebt größtenteils unter der Erde. Kinder wissen oft wenig von diesen Tieren und in natura haben ihn noch weniger jemals gesehen.

Doch genau er ist es, der (zuerst) seine Stimme erhebt und sich für den Wald und deren Bewohner*innen einsetzt.

Schon hier lernen die Kleinsten, dass man nicht immer an der Spitze stehen muss, um seine Stimme erheben zu dürfen. JEDE*R kann kämpfen. JEDE*R kann für etwas einstehen, woran man glaubt. JEDE*R kann versuchen, sich Gehör zu verschaffen.

Als die ersten beiden friedlichen Protestaktionen vom Maulwurf nichts nützen, inspiriert er die Community zum Handeln.

Heranwachsende sehen an dieser Stelle, dass man, wenn man alleine nicht weiterkommt, sich Hilfe holen darf. Sie begreifen, dass es hin und wieder Rückschläge gibt, von denen man sich nicht unterkriegen lassen darf.

Beim dritten Anlauf reicht es dem Tier dann und man sieht richtig, dass es in ihm arbeitet. Doch sein Gefühl entlädt sich nicht, indem er brüllt oder um sich schlägt. Es passiert etwas Magisches.

An dieser Stelle habe ich versucht, meiner 5-Jährigen zu erklären, dass die Natur manchmal zurückschlägt. Wir haben darüber gesprochen, was es heißt, sein Zuhause zu verlieren.

Die zentralen Botschaften - unsere Umwelt und ihre Bewohner*innen zu (be)schützen und andere so zu behandeln, wie man selbst behandelt werden möchte und für das Richtige einzustehen - werden auf kindgerechte Weise und in schönen Reimen nahegebracht.

Kinder dürfen anhand des Hauptcharakters ebenso erfahren, dass man über sich hinaus wachsen kann. Dass man manchmal gar nicht glaubt, wozu man alles fähig ist.

Die atemberaubenden Illustrationen von Natelle Quek muten wie Wimmelbilder an. Ständig entdeckt man neue Kleinigkeiten. Sie nehmen sehr viel Raum ein und hören am Rand irgendwie nicht auf.
Mir gefällt die Farbenpracht. Mir gefällt die Ausdrucksweise. Mir gefallen die vielen kleinen Details.

Auf meinem Instagramprofil gibt es einen kleinen Einblick ins Buch.

©2023 Mademoiselle Cake
 

buchige Daten:

Titel: Ein wunder wilder schöner Wald
Text: Anna Kemp
Übersetzung: Kathrin Köller
Illustrationen: Natelle Quek
Verlag: EMF
Ersterscheinung: 2023
Genre: Bilderbuch
Altersempfehlung: ab 3
gelesen als: Hardcover
Rezension vom: 30.06.23

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