Rezension: Annika Thor - Steffi & Nelli 2 Eine Bank am Seerosenteich
Klappentext:
Steffi und ihre kleine Schwester Nelli leben jetzt schon seit über einem Jahr auf einer kleinen schwedischen Insel. Dabei hatten die Eltern in Wien ihnen versprochen, dass sie nur für ein paar Monate getrennt sein sollten. Doch ihre Pläne schlagen fehl. Steffi zieht nach Göteborg als Untermieterin einer reichen Doktorfamilie und besucht das Gymnasium. Und obwohl sie als Kostgängerin nur geduldet wird und das erste Jahr auf der neuen Schule schwer ist, schöpft sie Kraft aus einem Traum, dass nämlich Sven, der Sohn des Doktors, und sie einmal, wenn sie ein paar Jahre älter sind …
meine Meinung:
Als ich mich damals über diese Reihe informierte, dachte ich, es gehe viel um den 2. Weltkrieg und wie die beiden Geschwister ihn aus der Ferne erleben. Stattdessen scheint es eher eine zu sein, in der wir vor allem Stephanie, die große Tochter, auf ihrem Weg begleiten.
Auch im zweiten Band steht diese nämlich im Mittelpunkt und wir bekommen hauptsächlich ihre Sichtweise zu lesen. Mobbing, Neid, Missgunst, Lügen - Themen, die Kinder in diesem Alter beschäftigen und sehr treffen. Doch genauso ich, als Erwachsene, konnte manche Situationen nur schwer aushalten und habe mit Steffi mitgelitten. Von Nelli hingegen erfährt man nur Positives.
Sehr gut ist die Zerrissenheit von Stephanie dargestellt. Auf der einen Seite möchte sie unbedingt das Abitur machen und studieren. Sie weiß, dass es ihr in Schweden gut geht. Auf der anderen vermisst sie ihre Eltern und gerade in schwierigen Momenten wäre sie lieber mit ihnen gemeinsam in einem Loch als allein auf der schönen Insel.
Ãœber den Krieg selbst liest man nur wenig bis gar nichts. Man bekommt jedoch mit, wie manche Leute (über Juden) denken. Wer also, wie ich, dachte, dass man vielleicht zwischen Wien und Schweden hin und her pendelt, wird enttäuscht werden. Heute würde man diese Buch wohl in die Kategorie „Coming of age“ stecken, auch wenn die Protagonistin noch lange nicht erwachsen ist.
Die Autorin schiebt immer wieder Spannungsmomente dazwischen. Leider sind es überwiegend deprimierende Situationen. So auch ziemlich zum Schluss. Ich habe sehr mit Steffi mitgelitten und war neugierig, wie es weitergeht. Zwar wird dies am Ende aufgelöst, doch ich bin gespannt, ob sie im nächsten Band noch eine Rolle spielen wird, denn Potential ist da.
An „In der Tiefe des Meeres“ werde ich nun mit anderen Erwartungen herangehen. Ich muss das Buch versuchen, mit anderen Augen zu lesen, da ich sonst unweigerlich enttäuscht sein werde.
Wer die Reihe also beginnen mag, sollte sich eher daran halten, dass es ein Entwicklungsroman ist und nur am Rande etwas über den 2. Weltkrieg gesagt wird.
©2024 Mademoiselle Cake
buchige Daten:
Titel: Eine Bank am Seerosenteich
Reihe: Steffi & Nelli
Band: 2
Text: Annika Thor
Ãœbersetzung: Angelika Kutsch
Verlag: Carlsen
Ersterscheinung: 1999
Genre: Entwicklungsroman
Altersempfehlung: ab 12
Medium: Hardcover
Rezension vom: 05.02.24
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