Rezension: Eva Plaputta - Finn Flosse räumt das Meer auf
Klappentext:
Eines Tages entdeckt der kleine Meerjunge Finn Flosse seltsame Dinge in seinem Riff, die er vorher noch nie dort gesehen hat. Auf der Suche nach ihrer Herkunft erfährt er, dass es sich um Plastikmüll handelt, der von den Menschen achtlos ins Meer geworfen wurde.
Schon bald erkennt Finn, dass die Meeresbewohner in GROSSER GEFAHR sind. Gemeinsam mit seinem Freund Theo, dem Wal, versucht er verzweifelt, den Müll aufzuhalten ...
meine Meinung:
In „Finn Flosse räumt das Meer auf“ von Eva Plaputta begleiten wir einen Meerjungen, der aus Versehen Abfall statt einer Seegurke isst und dadurch unmittelbar mit den Folgen der Meeresverschmutzung konfrontiert wird. Die Geschichte zeigt nachvollziehbar, warum Meeresbewohner Müll mit Nahrung verwechseln, wie Netzreste sie verletzen oder gefangen halten können und welches Leid daraus entsteht. Plaputta verbindet eine kindgerecht erzählte Handlung mit Umweltwissen und macht ökologische Zusammenhänge verständlich, ohne belehrend zu wirken.
Besonders überzeugend ist die handwerkliche und gestalterische Umsetzung des Themas Meer und Umwelt. Die Scherenschnitt-Illustrationen schaffen einen deutlichen Kontrast zwischen der fragilen Welt unter Wasser und der allgegenwärtigen Bedrohung durch Abfall und verstärken so die inhaltliche Aussage der Geschichte.
Die Sachinformationen bleiben stellenweise recht kurz und vereinfacht, so dass ältere Kinder oder Erwachsene mehr Tiefgang vermissen könnten, auch wenn das Buch als Einstieg gut funktioniert. Die Idee, den Müll symbolisch zu den Menschen zurückzuschieben, ist eingängig, greift die Problematik aber stark vereinfacht auf, da reale Lösungen deutlich komplexer sind als diese Metapher.
Die typografische Gestaltung mit wechselnden Schriftgrößen, -farben und -richtungen hat meine 7 Jährige besonders fasziniert und macht das Lesen für junge Kinder kurzweiliger, gerade in Kombination mit den Scherenschnitt-Bildern, die Handlung und Emotionen klar transportieren.
Inhaltlich wird der Ernst des Themas einem jungen Publikum nahegebracht, aber das Ende wirkt im Kontext einer Geschichte für Kinder ab etwa sechs Jahren etwas abrupt und weniger ausgearbeitet. Ein stärker reflektiertes Schlussbild hätte die Wirkung noch vertiefen können.
Trotz kleiner Kritikpunkte regt das Buch zum Nachdenken und zu Gesprächen über Meeresverschmutzung und menschliches Verhalten an und bietet gute Ansatzpunkte für weiterführende Diskussionen über Ursachen und mögliche Lösungen.
Aus persönlicher Sicht ist „Finn Flosse räumt das Meer auf“ ein wertvoller Beitrag zur Umweltbildung im Vorschul- und Grundschulalter. Es eignet sich gut für den Einsatz im Unterricht, sowohl zur Auseinandersetzung mit der Technik des Scherenschnitts als auch zur Sensibilisierung für Umweltverschmutzung. Die Verbindung von Geschichte, Gestaltung und Sachthema macht das Buch für Kinder besonders zugänglich, auch wenn Erwachsene die inhaltliche Tiefe ergänzen müssen.
Auf meinem Instagramprofil gibt es einen kleinen Einblick ins Buch.
©2025 Mademoiselle Cake
buchige Daten:
Titel: Finn Flosse räumt das Meer auf
Text: Eva Plaputta
Illustrationen: Eva Plaputta
Verlag: Kunstanstifter
Ersterscheinung: 2015
Genre: Bilderbuch
Altersempfehlung: ab 6
Medium: Hardcover
Rezension vom: 16.12.25

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